Der für Außenpolitik zuständige stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul (CDU) hat mit Blick auf die Gespräche zum Krieg in der Ukraine hervorgehoben, dass ein „stabiler Waffenstillstand und eine beiderseitig akzeptierte Friedenslösung“ das Ziel sein müsse. „Es laufen intensive Abstimmungen für eine zwischen Deutschland, Frankreich und Großbritannien (E3), der Ukraine und den USA geeinte Position“, sagte Wadephul der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe).
„Ziel ist es, dass die USA mit dieser geeinten Position in Gespräche mit Moskau eintreten.“ Dabei würden sich die E3 konstruktiv einbringen, so auch in die Gespräche in London gestern. „Dieser Prozess läuft intensiv weiter. Wir sollten diesem vertraulichen Prozess Raum geben“, sagte Wadephul.
„Es ist und bleibt essenziell, dass die Ukraine in eine bestmögliche Verhandlungsposition kommt.“ Ziel müsse ein stabiler Waffenstillstand und eine beiderseitig akzeptierte Friedenslösung sein, so Wadephul. „Dabei muss weiterhin gelten: Über den Status des souveränen Staatsgebiets der Ukraine kann nur im Einvernehmen mit der Ukraine verhandelt werden.“
Nach den Gesprächen in London hatte der US-Präsident Donald Trump den Druck auf Kiew erhöht, seinen Vorstellungen zum Ende des Krieges zuzustimmen. Kiew hingegen hatte deutlich gemacht, einer Abtretung seiner durch Russland besetzten Gebiete nicht zustimmen zu können.
Wadephul gilt als Favorit auf das Amt des Außenministers, das zum ersten Mal seit fast 60 Jahren wieder von der CDU besetzt wird. Er hatte in den vergangenen Tagen bereits die Außenminister in Paris, Warschau und Rom besucht. Am Donnerstag traf er in London ein, geplant war am Abend ein Gespräch mit Außenminister David Lammy.