Der designierte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf will in seinem neuen Amt die Linie seiner Partei schärfen. Wichtig sei ihm dabei, dies nicht auf Kosten des Koalitionspartners, der Union, zu machen, sagte er dem Nachrichtenportal Watson. „Streitereien kosten sehr viel Vertrauen, das ist meine Lehre aus der Ampel-Regierung.“ Es bringe nichts, immer nur zu sagen, „die anderen sind blöd und haben keine Ahnung“.
Er räumte zwar ein: „Wir sind natürlich weit auseinander in vielen Positionen.“ Doch er lobte in diesem Zusammenhang auch die bisherige Zusammenarbeit mit der CDU/CSU in der neuen Regierung: „Wenn man sich anschaut, wie wir uns im Wahlkampf gegenüberstanden und was wir uns da alles um die Ohren gehauen haben, finde ich, dass wir uns schon ganz gut zusammengerauft haben.“
Ein Streitthema zwischen SPD und Union war in der Vergangenheit beispielsweise immer wieder Migration. Klüssendorf: „Dieses Thema ist viel positiver, als es wahrgenommen wird. Und die große Schwierigkeit wird natürlich jetzt sein, den Koalitionsvertrag zu erfüllen und gleichzeitig diese positive Migrationsgeschichte zu erzählen.“
Außerdem lobte der neue SPD-Generalsekretär den Renten-Vorstoß von Arbeitsministerin Bärbel Bas, der für Kritik aus der Union gesorgt hatte: „Es muss erlaubt sein, dass eine Partei sich Gedanken über die Zukunft macht“, sagte er. Klüssendorf soll beim SPD-Parteitag im Juni offiziell zum Generalsekretär gewählt werden.