Mecklenburg-Vorpommern kündigt Initiative gegen Lootboxen an

Mecklenburg-Vorpommern kündigt Initiative gegen Lootboxen an

Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat auf der Gamescom in Köln Gespräche mit Vertretern der Spielebranche geführt und eine Bundesratsinitiative für besseren Jugendschutz angekündigt. Die Ministerin will sich für eine strengere Regulierung von Lootboxen einsetzen, die ähnliche Mechanismen wie Glücksspiele aufweisen, wie ihr Ministerium am Sonntag mitteilte.

Drese verwies darauf, dass 72 Prozent der 12- bis 19-Jährigen mehrmals wöchentlich oder täglich Videospiele spielen und dabei oft mit Lootboxen in Kontakt kommen. Diese virtuellen Schatztruhen mit zufallsbasierten Inhalten können mit echtem Geld bezahlt werden, ohne dass die Spieler wissen, was sie erhalten. Für die Industrie sei dies eine wichtige Einnahmequelle, aber aus Jugendschutzsicht bestehe die Gefahr von Abhängigkeiten und finanziellen Schwierigkeiten, so Drese.

Die Ministerin kündigte an, dass Mecklenburg-Vorpommern Ende September einen Antrag im Bundesrat einbringen werde. Dieser soll unter anderem transparente Offenlegung von Inhalten und Gewinnwahrscheinlichkeiten sowie Warnhinweise zu Glücksspielgefahren vorschlagen. Zusätzlich sollen Lehrpläne um Aufklärung über Lootboxen und Pay-2-Win-Mechanismen ergänzt werden.