Nach dem Mützen-Eklat in der letzten Woche hat der Linken-Bundestagsabgeordnete Marcel Bauer am Mittwoch wieder ohne Baskenmütze an der Plenarsitzung teilgenommen – zumindest ohne sie auf dem Kopf zu tragen.
Stattdessen hielt Bauer seine Mütze demonstrativ in der Hand. Der Forstwirt aus Karlsruhe, der seit diesem Jahr erstmals im Bundestag sitzt, war letzten Donnerstag zweimal aus der laufenden Sitzung geworfen worden, weil er seine Mütze nicht abnehmen wollte. Sein Einspruch gegen den Ausschluss war am Freitag gegen die Stimmen der Linken und der AfD abgelehnt worden.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hatte sich übers Wochenende persönlich über ihre Konten in Sozialen Netzwerken zu Wort gemeldet und des Rauswurf begründet, obwohl Kopfbedeckungen in der Hausordnung gar nicht erwähnt werden. „Mit einer Mütze im Parlament, dem Hohen Haus, zu sitzen, das gehört sich nicht“, schrieb Klöckner. „Und das entspricht nicht den Gepflogenheiten. Hüte, Kappen, Mützen werden beim Betreten des Plenarsaals abgenommen.“
Bauer selbst zeigte sich überrascht. Es sei ihm nicht begreiflich, warum das Tragen faschistischer Symbole wie der Kornblume durch die AfD nicht so sehr gegen die Würde des Hauses verstoßen haben sollte und entsprechend ungeahndet blieb, sagte Bauer in einem Interview.