Der Vorsitzende des Forschungsausschusses des Bundestages, Karl Lauterbach (SPD), hat die Attacken der US-Regierung auf die Eliteuniversität Harvard scharf verurteilt.
„Ich habe großes Mitgefühl für die ausländischen Harvard-Studierenden. Für sie ist die Nachricht der US-Regierung eine Katastrophe, dass sie dort nun nicht mehr erwünscht sind“, sagte der Harvard-Absolvent und Gastprofessor der US-Eliteuniversität der „Rheinischen Post“ (Samstag).
„Ich hoffe sehr, dass sich die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump noch abwenden lässt. Aber selbst wenn das möglich ist, geht von der Attacke auf die freie Lehre und Forschung ein abschreckendes Signal aus“, mahnte er. „Harvard-Studierende gehören zu den Besten der Welt, sie können überall forschen. Die Angriffe der Trump-Administration auf die Eliteuniversität Harvard sind forschungspolitischer Suizid“, sagte Lauterbach.
„Wenn ausgerechnet die wichtigsten und leistungsstärksten Universitäten absichtlich geschwächt werden, legt man die Axt an bei einem der bedeutendsten Pfeiler für die amerikanische Wirtschaft. Unzählige Unternehmen in den USA profitieren von dem Wissen, das Harvard-Absolventen mitbringen. Viele ausländische Harvard-Absolventen bleiben ja in den USA nach dem Studium“, sagte der Ex-Gesundheitsminister.
„Für uns in Deutschland ist das eine Gelegenheit, ausländische Forschende aus den USA zu uns einzuladen. Wir bieten ebenfalls hervorragende Möglichkeiten und Perspektiven nach dem Studium“, sagte der Ausschuss-Vorsitzende. „Allerdings muss die Bundesregierung künftig noch deutlich mehr Mittel in die 70 deutschen Exzellenzcluster investieren. Was wir an Forschungsmitteln bislang anbieten, ist im internationalen Vergleich kaum wettbewerbsfähig“, mahnte der SPD-Politiker Lauterbach.