Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas ist zuversichtlich, dass Putin den Ukrainekrieg in absehbarer Zeit aufgeben muss, weil Russland den Kampf, wer länger durchhält, verliert.
Der Krieg „wird enden, wenn einer Seite die Mittel ausgehen. Wir müssen sicherstellen, dass das Russland ist“, sagte Kallas dem Tagesspiegel. „Die Kreditzinsen dort liegen heute schon bei 17 Prozent, die Inflation über zehn Prozent. Einem Viertel der Unternehmen droht der Bankrott. Putin wird die Steuern erhöhen müssen, das ist nicht populär. Die Zahlungen an die Familien Gefallener summieren sich.“
Kallas geht von hohen russischen Verlusten im Ukrainekrieg aus. „Im September sind 15.000 gefallen, im Oktober 25.000, im November 28.000“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Putin sind die menschlichen Opfer egal, das ist schockierend. Aber die Kosten für Russland steigen gewaltig.“
Russland veröffentlicht keine offiziellen Zahlen zu Verlusten und Toten im Ukrainekrieg. Laut Kallas hat sich die Lage für Russland auch deshalb geändert, weil die EU-Staaten jetzt viel mehr in Rüstung investieren. „Russland hat seit Jahren acht Prozent seines BIP für Militär ausgegeben, die EU-Länder im Schnitt nur etwas über ein Prozent“, sagte Kallas. Deutschland hat sich zuletzt bereiterklärt, fünf Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Bundeswehr und militärisch relevante Infrastruktur auszugeben.



