Esken will SPD-Vorsitzende bleiben

Esken will SPD-Vorsitzende bleiben

SPD-Chefin Saskia Esken will trotz der Wahlschlappe der Sozialdemokraten am Sonntag und immer lauter werdender Rufe nach ihrem Rücktritt Parteivorsitzende bleiben.

„Ich habe die vergangenen fünfeinhalb Jahre an der Geschlossenheit und an der breiten und tiefen Verankerung dieser Partei in sich selbst und auch in unserem Land gearbeitet“, sagte sie am Montag im Willy-Brandt-Haus. „Und ich gedenke, es auch weiterhin zu tun.“ Zuvor war sie explizit danach gefragt worden, ob sie ihr Amt niederlegen wolle.

Ob sie sich im Amt halten können wird, ist aber noch unklar. Angesichts der historischen Wahlniederlage werden in der SPD Rufe nach ihrem Rücktritt immer lauter. So sagte etwa der Vorsitzende der SPD-Netzwerker, Markus Töns, der „Bild“, Esken müsse sich vom Parteivorsitz zurückziehen. „Die Zeit von Saskia als Parteivorsitzende ist Geschichte“, so Töns.

Er verlangte zugleich, dass die Union in den Koalitionsverhandlungen der SPD weit entgegenkommen und die nächste Bundesregierung deutlich mehr Geld ausgeben müsse. „Die Koalition wird teuer“, sagte Töns: „Wir haben in den letzten Jahrzehnten viel Geld in den Osten gepumpt. Und die wählen trotzdem AfD. Aber das Ruhrgebiet zum Beispiel wird total vernachlässigt. Und das macht die Menschen wütend.“

Klar ist dem Vernehmen nach schon, dass SPD-Chef Lars Klingbeil der neue starke Mann bei den Sozialdemokraten wird. Er bekräftigte am Montag in Berlin, dass er auch das Amt des Fraktionschefs übernehmen werde. Ob er bei einer Regierungsbeteiligung ins Kabinett wechseln würde, ließ er aber offen.