Berliner Feuerwehr zieht durchwachsene Silvesterbilanz

Berliner Feuerwehr zieht durchwachsene Silvesterbilanz

Die Berliner Feuerwehr hat eine durchwachsene Silvesterbilanz gezogen. Insgesamt habe man 1.892 Einsätze zum Jahreswechsel bewältigen müssen und damit 294 mehr als im Vorjahr, teilte die Feuerwehr am Neujahrsmorgen mit.

Unter den Einsätzen waren 825 gemeldete Brände, 847 Rettungsdiensteinsätze sowie 220 technische Hilfeleistungen und sonstige Einsätze. Auffällig waren laut Feuerwehr dieses Mal vermehrt Brände in Wohngebäuden mit gefährdeten Personen, die gerettet und versorgt werden mussten. Außerdem habe es zwei Einsatzlagen gegeben, bei denen es durch pyrotechnische Erzeugnisse zu „erheblichen Personen- und Gebäudeschäden“ gekommen sei. In der Silvesternacht 2023/2024 waren es im selben Zeitraum insgesamt 1.598 Einsätze, darunter 663 Brände, 861 Rettungsdiensteinsätze sowie 74 technische Hilfeleistungen und sonstige Einsätze.

Insgesamt bewegt sich die Zahl der Einsätze auf einem deutlich höheren Niveau als in den Vorjahren. Der bisherige Höchststand in den letzten sechs Jahren wurde zum Jahreswechsel 2022/2023 mit 1.717 Einsätzen erfasst – auch dieser wurde jetzt klar übertroffen. In der Corona-Zeit kam es 2020/2021 zu 862 Einsätzen und 2021/2022 zu 1.026 Einsätzen. Zum Jahreswechsel 2019/2020 war die Feuerwehr in Berlin zwischen 19 und 6 Uhr zu 1.523 Einsätzen ausgerückt.

Zum Jahreswechsel 2024/2025 kam es unterdessen erneut zu gewalttätigen Angriffen auf Einsatzkräfte und Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr. Unter anderem sei die Scheibe eines Einsatzfahrzeugs während der Fahrt mit einem „gezielten Steinwurf“ durchschlagen worden. Insgesamt wurden 13 Übergriffe über das interne Meldesystem dokumentiert, hierbei wurden aber offenbar keine Rettungskräfte verletzt. Letztes Jahr war es in der Silvesternacht zu 30 Übergriffen gekommen.

Viel zu tun hatte neben der Feuerwehr auch die Polizei in der Hauptstadt. Nach vorläufigen Angaben der Behörden gab es in Berlin im Zusammenhang mit dem Silvestereinsatz bis zu 330 Festnahmen. Die Einsatzkräfte seien „zahlreich“ mit Pyrotechnik beschossen worden, in einem Fall sei ein Polizist schwer verletzt worden und musste im Krankenhaus operiert werden.

Die Polizei Hamburg meldete derweil „weitestgehend silvestertypische Feierlichkeiten“ in der Stadt. In den Bereichen Steindamm (St. Georg) und Schreyerring (Steilshoop) wurden demnach aber verstärkt Einsatzkräfte zusammengezogen, nachdem es dort zuvor zu Würfen mit pyrotechnischen Gegenständen auf Polizisten gekommen sei. Durch die polizeilichen Maßnahmen habe die Situationen aber befriedet werden können, so die Beamten.

Die Hamburger Feuerwehr erfasste insgesamt 1.365 Einsätze, wobei 17 auf den Bereich technische Hilfeleistung, 484 auf den Bereich Brandschutz, 803 auf den Bereich des Rettungsdienstes und 61 auf den Bereich sonstiger Einsätze entfielen.

Zu größeren Ausschreitungen kam es in der Silvesternacht zudem in München, wo auf der Wittelsbacherbrücke im Zentrum Polizeibeamte durch eine größere Gruppe Menschen angegriffen worden sein sollen. Insgesamt soll die Gruppe laut Polizei 200 bis 300 Personen aus dem „linken Spektrum“ umfasst haben. Man habe die Situation „mit starken Kräften“ beruhigen können, hieß es. Größere Angriffe auf Polizisten gab es in der Silvesternacht zudem auch in Leipzig sowie in Gelsenkirchen.

Im gesamten Bundesgebiet kam es auch zu mehreren tödlichen Unfällen mit Pyrotechnik. Bundesweit kamen dabei mindestens fünf Menschen ums Leben. In Oschatz in der Nähe von Leipzig sowie in Hartha im Landkreis Mittelsachsen verletzten sich zwei Männer tödlich, als sie mit Feuerwerkskörpern hantierten. In Hamburg kam es kurz nach Mitternacht zu einem Böllerunfall, bei dem ein 20 Jahre alter Mann durch die Detonation seiner Pyrotechnik tödlich verunglückte. Im nordrhein-westfälischen Kreis Soest starb ein 24-Jähriger bei der Explosion eines offenbar selbst gebauten Böllers. Ein 21-Jähriger kam zudem im Landkreis Oberhavel in Brandenburg ums Leben.