Der Wirtschaftswissenschaftler des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Enzo Weber, hat fehlende Kapazitäten in Jobcentern für die Betreuung von Bürgergeldempfängern kritisiert. Es sei „sinnvoll“, dass es bei der Bürgergeldreform um die langfristige Arbeitsmarktmigration gehe, sagte Weber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
„Aber verzeichnen wir bisher wirklich mehr Qualifizierung? Nein. Und gibt es in den Jobcentern mehr Kapazitäten, um Menschen gezielt zu beraten? Nein, aber mehr Arbeitsuchende.“ Zudem habe man bei der „Einforderung der Verbindlichkeit nachgelassen“, was auch zu sinkenden Jobaufnahmen beigetragen habe, sagte Weber weiter und forderte eine bessere Betreuung von Bürgergeldempfängern.
„Wir sehen in Studien, dass zum Beispiel eine bessere Betreuungs- und Unterstützungsintensität hilft. Wir sehen auch, dass Qualifizierungsprogramme positive Auswirkungen haben“, fügte der Wirtschaftswissenschaftler hinzu. „Auch Sanktionen haben ihre Bedeutung. Man darf sie aber auch nicht zu stark anwenden, weil das wieder in ungünstige Effekte umschlägt.“
Foto: Jobcenter (Archiv) [dts]