Der Bund will erstmals Musikfestivals im großen Stil fördern. Es sollte ein „Festivalförderfonds“ mit fünf Millionen Euro eingerichtet werden, teilte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) mit.
Der Fonds soll sich insbesondere an kleine und mittlere Musikfestivals richten, aber auch große und bereits etablierte Festivals sollen einen Antrag stellen können, „sofern sie sich durch besondere qualitative Schwerpunkte auszeichnen“, wie es in der Mitteilung hieß. Für die Festivalsaison 2024 können Veranstalter jeweils bis zu 50.000 Euro erhalten. „Der Start unseres neuen Förderprogramms wird überschattet von den grauenvollen Ereignissen in Israel, wo bei einem Musikfestival friedlich feiernde Menschen bestialisch massakriert wurden“, sagte Roth am Donnerstag. „Der barbarische Angriff der Hamas-Terrorgruppe auf das Supernova-Festival war zugleich auch ein Angriff auf die Werte einer demokratischen Gesellschaft, denn Musikfestivals sind identitätsstiftende Orte der Begegnung und der Lebensfreude, Orte der Vielfalt, Offenheit und Toleranz.“ Diese Werte will die Kulturstaatsministerin nun auch hierzulande stärken. Damit die Veranstalter an das Staatsgeld kommen, müssen sie allerdings Fokus „auch auf gesellschaftliche Aspekte wie Nachhaltigkeit, Bildungsarbeit und Diversität“ legen, wie sie weiter sagte. Über die Förderung soll letztlich „eine unabhängige Jury“ entscheiden, so Roth.
Foto: Junge Leute auf einem Festival (Archiv) [dts]