Die Zahl der Apotheken ist in Deutschland auf einen neuen Tiefstand gesunken.
2024 ging die Zahl der Apotheken um 530 auf 17.041 zurück: „Wir gehen stark davon aus, dass die Apothekenzahl inzwischen deutlich unter 17.000 liegt“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Thomas Preis, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. 2024 hätten nur noch 48 Apotheken neu eröffnet. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir rund 20 Prozent der Apotheken verloren.“
„Noch können wir die Versorgung in allen Regionen aufrechterhalten“, sagte Preis zur Versorgungslage. „Aber die neue Bundesregierung muss sofort handeln, damit die Menschen weiterhin sicher sein können, immer eine Apotheke in der Nähe zu haben.“ Aktuell liege die Apothekendichte in Berlin beispielsweise nur noch bei rund 18 Apotheken pro 100.000 Einwohner, im EU-Durchschnitt versorgen rund 32 Apotheken 100.000 Menschen.
Als Hauptgründe für den Rückgang nennt Preis den Fachkräftemangel und die „chronische Unterfinanzierung“ des Apothekensystems. „Das Apothekenhonorar, das die Apotheken für die Abgabe und Beratung rezeptpflichtiger Arzneimittel erhalten, wird von der Politik festgelegt. Und die letzte Erhöhung dieses Honorars wurde Anfang 2013 vorgenommen“, kritisierte Preis.
In diesem Zeitraum seien aber die Kosten der Apotheken um 60 Prozent, die Inflation um knapp 30 Prozent und die Lohnkosten in den Apotheken sogar um 80 Prozent gestiegen, so der ABDA-Präsident. Preis fordert eine regelmäßige Anpassung der Honorare an die wirtschaftliche Gesamtentwicklung. „Die Apotheken brauchen jetzt dringend eine wirtschaftliche Soforthilfe.“