Terre des Hommes kritisiert Präsentation von Kindern in Postings

Terre des Hommes kritisiert Präsentation von Kindern in Postings

Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes warnt vor einer zunehmenden Ausnutzung von Kindern in Social-Media-Beiträgen durch ihre Eltern.

Emotionale Momente der Kinder würden verwendet, um „Reichweite für die Kanäle der Eltern zu schaffen“, sagte Vorstandssprecher Joshua Hofert der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Führe diese Reichweite zu Einnahmen, „reden wir über Ausbeutung und eine neue Form von Kinderarbeit“. Kinder würden in den Videos außerdem animiert, „Werbegeschenke zu testen oder zu nutzen und damit den Verkauf des Produktes weiter anzukurbeln“.

Auch ohne kommerziellen Hintergrund könne sich kein Kind frei entfalten, wenn es von seinen Eltern permanent im Netz präsentiert werde, rief Hofert Eltern zur Zurückhaltung auf. Viele Aufnahmen würden in besonders emotionalen und privaten Momenten erstellt – „das Kind hat ins Bett gemacht, später Liebeskummer, Heimweh“. Sehr oft werde das Kind „von einer Seite gezeigt, wie es das eigenständig sicherlich nicht getan hätte“. An der Art vieler Videos sehe man, dass ihre Herstellung Stunden gedauert habe. „Das ist nichts anderes als Arbeit, auch für das Kind“, kritisierte der Terre-des-Hommes-Chef.