Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit Blick auf die Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump die Wichtigkeit der transatlantischen Beziehungen hervorgehoben und gleichzeitig das europäische Selbstbewusstsein unterstrichen. „Die transatlantischen Beziehungen sind für Deutschland und für Europa von größter Bedeutung“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montagausgabe).
„Wir dürfen nicht vergessen, wie wichtig die USA für den Aufbau der Demokratie in Westdeutschland waren. Und die Nato ist der Garant unserer Sicherheit. Deshalb brauchen wir stabile Beziehungen zu den USA“, so der Kanzler. „Und als Europäische Union können wir auch auf unsere eigene Stärke bauen.“
Als Gemeinschaft mit mehr als 400 Millionen Europäern habe man „ökonomisches Gewicht“, sagte der SPD-Politiker. „Wir stehen als Europäer für die Regeln, auf die wir uns international schon lange miteinander verständigt haben. Eine Regel lautet: Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verschoben werden. Nach jüngsten Äußerungen aus den USA habe ich deutlich gemacht: Die gilt für alle“, hob Scholz hervor.
Der Kanzler wies darauf hin, dass er bereits zweimal mit Trump telefoniert habe. „Das waren sehr freundliche und gute Gespräche. Auch unsere Berater haben sich bereits mehrfach getroffen. Wir fangen mit der neuen Administration also nicht bei null an.“ Trump wird am Montag in Washington ein zweites Mal nach 2017 als Präsident der USA vereidigt.