Die Kinderrechtsorganisation Plan International hat die Pläne der Bundesregierung für eine gemeinsame deutsch-jordanische Luftbrücke für den Gazastreifen scharf kritisiert.
Grundsätzlich sei es zwar gut, dass Bewegung in die „längst überfällige Versorgung“ der Bevölkerung komme, sagte die Vorstandsvorsitzende von Plan International Deutschland, Petra Berner, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). „Allerdings ist die sogenannte Luftbrücke nicht mehr als eine symbolische Aktion. Denn sie ist ineffizient, teuer – und darüber hinaus lebensgefährlich“, sagte Berner.
Sie verwies darauf, dass die Hilfsgüter unkontrolliert zu Boden fallen würden, die notleidenden Menschen sich in militärisch umkämpfte Gebiete begeben müssten und das Recht des Stärkeren gelte. „Das hat mit humanitärer Hilfe nichts zu tun.“
Berner erklärte zudem, dass über den Luftweg nur ein Bruchteil dessen verteilt werden könne, was über Lastwagen möglich wäre. „Die Lösung ist so einfach: Es stehen Tonnen von Hilfsgütern von Plan International und vielen weiteren humanitären Organisationen an den Grenzen bereit. Die Transporter müssen nur nach Gaza hineingelassen werden“, so Berner. „Erfahrene humanitäre Helfer können sie dann über erprobte Verteilsysteme an diejenigen übergeben, die sie am dringendsten benötigen. Allen voran an die Kinder in Gaza.“