Opferberatungsstellen melden erneuten Anstieg rechter Gewalt

Opferberatungsstellen melden erneuten Anstieg rechter Gewalt

Die Opferberatungsstellen im Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (VBRG) haben im vergangenen Jahr erneut einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen verzeichnet. In zwölf von 16 Bundesländern seien insgesamt 3.453 rechts, rassistisch und antisemitisch motivierte Angriffe mit 4.681 direkt davon Betroffenen registriert worden, teilte der Verband am Dienstag mit.

Das war demnach ein Anstieg um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2024: 3.453 und 2023: 2.589). Rassismus bleibt den Beratungsstellen zufolge das häufigste Tatmotiv; die Anzahl rassistischer Angriffe ist dabei im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel (24 Prozent) gewachsen (2024: 1.794/ 2023: 1.446). Besonders gravierend ist auch der Anstieg der Angriffe auf politische Gegner um 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 542 Angriffen wurde damit der mit Abstand höchste Wert in den vergangenen fünf Jahren für dieses Tatmotiv verzeichnet (2024: 542; 2023: 315; 2019: 221).

„Die Bekämpfung rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt ist zentral für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Sicherheit aller Menschen, die in Deutschland leben“, sagte Judith Porath vom Vorstand des VBRG. „Die Bundesregierung muss auf den Flächenbrand rechter Gewalt mit politischen Konsequenzen und einem ressortübergreifenden Nationalen Aktionsplan reagieren.“