Eine deutliche Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen das von der Union vorgeschlagene Losverfahren im neuen Wehrdienstgesetz aus.
Laut einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa für „Bild am Sonntag“ halten 60 Prozent der Befragten die Regelung, nach der bei zu wenigen Freiwilligen ausgelost werden soll, wer gemustert und gegebenenfalls zu einem Wehrdienst verpflichtet wird, für falsch.
Nur 21 Prozent bewerten den Vorschlag als richtig. Elf Prozent gaben an, dass ihnen die Regelung egal sei, acht Prozent machten keine Angabe.
Auch unter Anhängern der Union stößt das Konzept auf Skepsis: 59 Prozent der CDU/CSU-Wähler lehnen das diskutierte Losverfahren ab. Unter SPD-Wählern liegt der Anteil der Gegner mit 64 Prozent sogar noch höher.
Deutlich fällt die Ablehnung bei jungen Menschen aus: In der Altersgruppe der 18-bis-29-Jährigen sind parteiübergreifend lediglich 20 Prozent für das Modell, während 50 Prozent dagegen sind.
Beim grundsätzlichen Modell der Wehrpflicht zeigt sich die Bevölkerung gespalten: 44 Prozent befürworten eine generelle Wiedereinsetzung der Wehrpflicht in der bisherigen Form, 38 Prozent sprechen sich dagegen für ein freiwilliges Grunddienst-Modell aus. Zwölf Prozent wollen weder das eine noch das andere, sechs Prozent machten keine Angabe.
Das Meinungsforschungsinstitut Insa hatte für die „Bild am Sonntag“ am 16. und 17. Oktober genau 1.003 Personen befragt.