Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi lehnt nach den US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran Verhandlungen mit den USA ab. „Natürlich sollte die Tür für Diplomatie immer offen bleiben, aber das ist derzeit nicht der Fall“, sagte er am Sonntag vor Journalisten in Istanbul.
„Mein Land wurde angegriffen, es wurde angegriffen, und wir müssen auf der Grundlage unseres legitimen Rechts auf Selbstverteidigung reagieren, und das werden wir so lange tun, wie es nötig und erforderlich ist.“ Diplomatische Gespräche seien „irrelevant“, da Israel und die USA den Iran zuvor mitten in solchen Gesprächen angegriffen hätten. Es gebe keine „rote Linie“, die die USA nicht überschritten hätten.
Araghtschi kündigte zudem an, noch am Sonntag nach Moskau zu reisen, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen. Moskau sei ein „Freund des Iran“, sagte er. „Wir beraten uns immer miteinander.“
Nach den Angriffen auf den Iran hatte US-Präsident Donald Trump das Mullah-Regime aufgerufen, nun bereit zum Frieden zu sein, ansonsten gebe es „weitere Ziele“.
Rufe nach Diplomatie gab es auch aus Deutschland und der EU. So schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei X, dass für den Iran der Moment gekommen sei, „sich um eine glaubwürdige diplomatische Lösung zu bemühen“. Der Verhandlungstisch sei der einzige Ort, um diese Krise zu beenden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rief den Iran unterdessen auf, sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen.