IG Metall sieht Stahlindustrie am Scheideweg

IG Metall sieht Stahlindustrie am Scheideweg

Die deutsche Stahlindustrie steht nach Ansicht der IG Metall an einem Scheideweg. Beim Treffen des Arbeitskreises Nord der Gewerkschaft in Georgsmarienhütte mit Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) sei die Dringlichkeit politischer Entscheidungen für den Erhalt der Stahlproduktion deutlich geworden, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Die Branche leide unter Energiepreisbelastung, internationalem Wettbewerbsdruck und stockender Transformation.

Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, warnte: „Stahl ist keine Branche wie jede andere – Stahl ist Fundament unserer industriellen Wertschöpfung.“ Ohne entschlossene industriepolitische Rückendeckung riskiere man, dass das industrielle Herz Deutschlands erlösche. Lies forderte unterdessen „klare politische Entscheidungen“ wie wirksamen Handelsschutz, faire Wettbewerbsbedingungen durch CO2-Grenzausgleich und konkurrenzfähige Energiepreise.

Die IG Metall verlangt einen dauerhaft verlässlichen Strompreis von fünf Cent je Kilowattstunde sowie den zügigen Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur. Vor dem für angekündigten Stahlgipfel der Bundesregierung forderte Manuel Bloemers vom IG-Metall-Vorstand verbindliche Beschlüsse für Planungssicherheit und soziale Sicherungsmechanismen für die Beschäftigten.