Carsten Knobel, Chef des Düsseldorfer Konsumgüterkonzerns Henkel, ist optimistisch, dass es im Zollkonflikt mit den USA eine gute Lösung gibt. „Ich komme gerade aus den USA zurück“, sagte Knobel der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Die Stimmung bei den Verbrauchern und bei der Industrie sei sehr gedrückt, und er glaube, diesem Druck könne sich auch die US-Regierung nicht verweigern. „Ich glaube, dass Donald Trump eines extrem unterschätzt: Bei derartigen Handelskriegen gibt es keine Win-win-Situation. Die Verlierer sind klar, das sind die Konsumenten.“ Das könne sich kein Land leisten. Insofern sei er weiter optimistisch. Mit der Unberechenbarkeit des US-Präsidenten müsse man aber leben.
Der Henkel-Konzern, der in mehr als 100 Ländern aktiv ist, ist seinem Chef zufolge von dem Zollkonflikt weniger stark betroffen als andere Unternehmen. „Wir produzieren in der Regel mehr als 85 Prozent der Produkte, die wir in einer Region absetzen, auch in dieser Region. Daher treffen uns die Zölle nicht so stark“, sagte Knobel.
Anders als der SAP-Konzern, der jüngst seine globale Frauenquote mit Verweis auf die Lage in den USA kassiert hatte, wird Henkel seinem CEO zufolge die Haltung zum Thema Vielfalt nicht verändern. Henkel hatte das Ziel ausgegeben, bis 2025 ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis im Management zu erreichen.
„Es geht um das klare Zeichen in die Organisation, dass uns das Thema wichtig ist“, sagte Knobel und schränkte ein, dass man natürlich reagieren müsse, sobald sich gesetzliche Rahmenbedingungen in einzelnen Ländern ändern. Knobel zufolge liegt der Frauenanteil in Führungspositionen bei Henkel weltweit heute bei 42 Prozent.