Die Börse in Frankfurt hat zum Handelsstart an Christi Himmelfahrt zunächst Kursgewinne verzeichnet. Gegen 09:30 Uhr wurde der Dax mit rund 24.175 Punkten berechnet, ein Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss am Vortag. An der Spitze der Kursliste rangierten Adidas, Sartorius und Infineon, am Ende Vonovia, Heidelberg Materials und Rheinmetall.
Das beherrschende Thema war zum Handelsstart vor allem der Stopp des Großteils der von US-Präsident Donald Trump verhängten globalen Zölle. „Die Börsen feiern Donald Trumps Niederlage vor dem US-Handelsgericht“, sagte Thomas Altmann von QC Partners. „Auch wenn das Weiße Haus in Berufung gehen will: Plötzlich stehen alle am Liberation Day verhängten Zölle infrage.“
Mit dem Gerichtsurteil sei der Auslöser für den großen Ausverkauf im April als unzulässig erklärt worden. „Damit versetzt das US-Handelsgericht die Wirtschaft und die Börsen in das Stadium zurück, in dem sie sich vor dem Liberation Day befunden haben.“ Trotz des Urteils bleibe die Ungewissheit an den Märkten allerdings hoch. „Noch ist nicht klar, wie lange der Berufungsprozess dauern und wie dieser enden wird.“ Zudem dauere es lange, bis nicht erfolgte Verschiffungen von Waren nachgeholt werden und bis sie alle Lieferketten wieder einspielen.
„Durch den Feiertag Christi Himmelfahrt werden die Umsätze auch in Europa heute unterdurchschnittlich niedrig bleiben“, so Altmann weiter. „Beim Dax wurden im vergangenen Jahr an Christi Himmelfahrt etwa 20 Prozent weniger Aktien gehandelt als an einem normalen Handelstag.“ Aber gerade an solchen Tagen könnten schon deutlich weniger Orders für große Bewegungen sorgen. „Möglicherweise macht genau das beim Dax heute den Weg für Allzeithoch Nummer 30 in diesem Jahr frei. Damit würde der Dax bei der Zahl der Rekorde mit dem 1. Halbjahr des vergangenen Jahres gleichziehen.“
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Donnerstagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1274 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8870 Euro zu haben.
Der Ölpreis stieg unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit 65,92 US-Dollar; das waren 1,6 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.