Chemiemanager finden ihre Arbeitgeber „befriedigend“

Chemiemanager finden ihre Arbeitgeber "befriedigend"

Die Führungskräfte in der deutschen Großchemie lassen sich durch die missliche Lage ihrer Branche offenbar wenig beeindrucken.

Sie bescheinigen ihren Arbeitgebern im Schnitt ein „Befriedigend“ auf der Schulnotenskala – was dem langfristigen Mittel entspricht. Der Durchschnittswert von 3,01 liegt sogar über der Note des Vorjahres von 3,15. Das ist das Ergebnis der neuen Umfrage des Akademikerverbandes VAA, über das die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Dienstagsausgabe) berichtet.

Am besten schnitt demnach der Kunststoffhersteller Lyondellbasell mit seiner deutschen Landesgesellschaft in der Bewertung ab, er verteidigte damit seinen Platz als Spitzenreiter – mit der Note 2,33, die das Unternehmen von seinem akademischen Personal im Durchschnitt erhielt. Es folgen das Stiftungsunternehmen Schott und der Familienkonzern Boehringer Ingelheim auf Platz zwei und drei. Unter den bekannten börsennotierten Konzernen rangiert BASF im oberen Drittel, Merck in der Mitte, während sich Lanxess, Bayer und Evonik im unteren Drittel finden. Schlusslicht ist Shell mit der Note 3,56.

Der VAA – Verband angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie – ist die zweite maßgebliche Arbeitnehmerorganisation neben der Gewerkschaft IG BCE, die vor allem die Interessen der Nichtakademiker vertritt. Er ermittelt seit mehr als zwei Jahrzehnten einmal im Jahr die Stimmung seiner Mitglieder in den Unternehmen. Diese bewerten Strategie, Kultur und Arbeitsbedingungen und geben zudem Auskunft über ihre persönliche Befindlichkeit und Motivation. Es geht in der Regel um etwa zwei Dutzend – diesmal 21 – Chemie- und Pharmaunternehmen: deutsche Unternehmen ebenso wie Landesgesellschaften ausländischer Anbieter.

Die Umfrage gilt auch unter Personalvorständen als aussagekräftiges Stimmungsbarometer. Der VAA befragte seine Mitglieder von Mitte April bis Mitte Mai. Von mehr als 8.600 Fragebögen kamen 2.000 auswertbare zurück. Teilnehmer vergeben Schulnoten von eins bis sechs in den Einzelkategorien, die sich dann zur Gesamtnote für das Unternehmen errechnen, woraus sich wiederum der Durchschnittswert für die Branche ergibt.