Bundeswehr-Strategiepapier nennt Russland „existenzielles Risiko“

Bundeswehr-Strategiepapier nennt Russland "existenzielles Risiko"

Die neue Militärstrategie der Bundeswehr warnt in drastischen Worten vor der Gefahr durch Russland. In dem Grundsatzpapier, über das der „Spiegel“ berichtet, werden die russischen Streitkräfte als „existenzielles Risiko“ für Deutschland und Europa bezeichnet.

Der Kreml richte sowohl seine Industrie als auch die Führungsstrukturen „gezielt an den Anforderungen für einen großmaßstäblichen Konflikt gegen die Nato zum Ende dieser Dekade aus“, so das Dossier. Das vertrauliche Papier wurde in den vergangenen anderthalb Jahren von Militärs und Experten erstellt und soll als Leitfaden für die Ausrichtung der Bundeswehr dienen.

Detailliert wird geschildert, wie Russland seine Streitkräfte aufrüstet, schon im kommenden Jahr stünden vermutlich 1,5 Millionen Soldaten unter Waffen. Über die Jahre habe Russland zudem „gezielt Kriegserfahrung aufgebaut und seine Streitkräfte weiterentwickelt“, durch das Umschalten auf Kriegswirtschaft habe Moskau im Vergleich zu den europäischen Streitkräften „zunehmend einen militärischen Vorteil“.

Das Papier warnt, dass Russland sich belegbar für einen Konflikt mit der Nato vorbereite. So würden die Streitkräfte vor allem im Westen Russlands „an den Grenzen zur Nato“ aufgerüstet. Dieser Gefahr könne Deutschland nur „mit einem konsequenten Aufbau militärischer und gesamtgesellschaftlicher Fähigkeiten“ begegnen, so die Militärstrategie.