Der Vertragsabschluss zur Rettung der Meyer Werft hat sich am Freitagnachmittag verzögert. Wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) aus Verhandlungskreisen erfahren haben will, geht es um die Frage des finnisches Standorts der Werftengruppe Meyer Turku und eines Wettbewerbsverbots der Turku-Werft in der Gruppe.
Die deutsche Seite hatte darauf bestanden, dass der finnische Standort nicht in Konkurrenz zu den deutschen Standorten treten darf, sollte ein Auftrag nicht angenommen werden. Hier hat die finnische Regierung im letzten Moment noch Klärungsbedarf angemeldet. Sie hatte Ende 2022 den Standort mit einer Finanzspritze von 80 Millionen Euro unterstützt, um den wichtigsten Schiffbaustandort des Landes zu stützen, nachdem sich die Eigenkapital- und Liquiditätsbasis der Werft nach dem Ukraine-Krieg erheblich verschlechtert hatte. „Das alles kann sich hinziehen“, hieß es aus Verhandlungskreisen am Freitagnachmittag.
Gleichwohl geben sich die Beteiligten zuversichtlich, dass es auch mit der finnische Regierung doch noch zu einer Einigung kommen wird. Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte der FAS am Freitag, das Ministerium spreche „noch zur Vertragsgestaltung letzte Details ab“. Die Verhandlungen liefen aber „weiter gut“.
Foto: Bojen im Meer (Archiv) [dts]