Prosor lehnt EU-Vorstoß zu humanitärer Feuerpause in Gaza ab

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, lehnt die Forderung aus der EU nach einer humanitären Feuerpause für den Gazastreifen ab. „Die Antwort ist nein“, sagte er den Sendern RTL und ntv auf die Frage, ob Israel einer solchen Feuerpause zustimmen würde.

Die Hamas greife Israel weiterhin mit Raketen an und halte viele Geiseln fest. „Sie sollen nichts bekommen, bevor sie wirklich alle zurückgeben und auch diese Infrastruktur beseitigt wird.“ Prosor bestätigte, dass die Bodenoffensive der israelischen Armee vor allem wegen der Aussicht auf Geiselbefreiungen noch nicht begonnen habe. „Wir geben jetzt Zeit, damit die Geiseln wieder zurück nach Hause kommen können.“

Er könne aber nicht sagen, dass Israel mit der Bodenoffensive erst beginnen werde, wenn viele oder sogar alle Geiseln frei seien. Der Botschafter wandte sich gegen mögliche Forderungen der US-Regierung nach einem Aufschub der Operation. „Wir brauchen niemanden, uns zu sagen, dass die Geiseln wirklich wichtig sind.“ Man arbeite aber mit den Amerikanern eng zusammen.

Ob es bis zum Beginn der Offensive eher Tage oder Wochen dauern werde, wollte der Botschafter nicht benennen. „Diesmal müssen wir diese Infrastruktur von Hamas beseitigen, und auch die Führung.“ Wenn es jemals Frieden in der Region geben solle, müsse die Terrororganisation beseitigt werden. „Sie sind für alles, was in Gaza jetzt passiert, verantwortlich.“

Ferner sagte Prosor, es sei keine legitime Position, Solidarität mit Israel und Juden zu äußern, die Gegenangriffe in Gaza aber als zu weitgehend zu sehen. „Immer dieses ‚Ja, aber‘. Israel wurde angegriffen, es gab ein Massaker“, so der Botschafter. Der Staat Israel sei gegründet worden, damit man diese Dinge nie wieder sehen müsse.

„Wenn wir jetzt zurückschlagen – und wir werden zurückschlagen – möchte ich kein ‚Ja, aber‘“, sagte Prosor.

Foto: Ron Prosor (Archiv) [dts]

 

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