Wiesbaden – In Deutschland sind zum Stichtag 3. Mai 2022 insgesamt 22,3 Millionen Schweine gehalten worden. Das ist der niedrigste Schweinebestand seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Damals wurden noch 30,8 Millionen Schweine gehalten. Gegenüber der Viehbestandserhebung zum Stichtag 3. November 2021 sank die Zahl der Schweine um 6,2 Prozent oder 1,48 Millionen Tiere. Dies ist der dritte deutliche Rückgang in Folge. Verglichen mit dem Vorjahreswert ging der Bestand um 9,8 Prozent oder 2,42 Millionen Tiere zurück. Für die einzelnen Tierkategorien der Schweinehaltung ergibt sich folgendes Bild: Zum Stichtag 3. Mai 2022 wurden 10,3 Millionen Mastschweine in Deutschland gehalten und damit 6,7 Prozent beziehungsweise 735.800 Tiere weniger als ein halbes Jahr zuvor. Auch die Zahl der Jungschweine bis unter 50 Kilogramm Lebendgewicht ging deutlich um 10,1 Prozent (423.000 Tiere) auf 3,8 Millionen Tiere zurück. Die Zahl der Zuchtsauen verringerte sich im Vergleich zu November 2021 um 6,2 Prozent beziehungsweise 98.700 auf 1,5 Millionen Tiere. Neben den Beständen war auch die Zahl der schweinehaltenden Betriebe rückläufig.
Zum 3. Mai 2022 gab es 17.900 entsprechende Firmen. Das waren 5,2 Prozent oder 1.000 weniger als noch im November 2021. Der deutsche Schweinebestand ging damit im vergangenen Halbjahr prozentual stärker zurück als die Zahl der Betriebe. Im Vergleich zum Vorjahr lag der Rückgang der schweinehaltenden Betriebe bei 9,6 Prozent (1.900 Betriebe).
Auch der Zehnjahresvergleich zeigt die abnehmenden Tendenzen bei den gehaltenen Schweinen und Betrieben: Die Zahl der Schweine sank seit 2012 um 20,8 Prozent oder 5,8 Millionen Tiere, während die Zahl der Betriebe sogar um 41,0 Prozent (12.400 Betriebe) abnahm. Da die Zahl der Betriebe stärker abnahm als die Zahl der gehaltenen Schweine, erhöhte sich der durchschnittliche Schweinebestand in den vergangenen zehn Jahren von 929 auf 1.248 Schweine je Betrieb. Somit ist sowohl die Anzahl der schweinehaltenden Betriebe als auch die Zahl der gehaltenen Schweine stark zurückgegangen. Trotz der zuletzt deutlich gestiegenen Preise für Schlachtschweine bleibt die wirtschaftliche Lage vieler landwirtschaftlicher Betriebe unter anderem aufgrund von gesteigerten Energie-, Düngemittel- und Futtermittelkosten und damit höheren Produktionskosten weiterhin schwierig.
Foto: Schweine in Mastbetrieb (dts)