Bildungsforscherin spricht wegen Lehrermangel von „Notsituation“

Berlin – Die Erziehungswissenschaftlerin Felicitas Thiel beklagt angesichts des Lehrermangels eine „Notsituation“ in Deutschland. „Die Lage ist dramatisch“, sagte sie der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Das zeigten die Zahlen aus fast allen Bundesländern – immer wieder falle Unterricht aus, weil Lehrkräfte fehlen. Die Professorin der Freien Universität Berlin ist Co-Vorsitzende der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (KMK). „Wir müssen priorisieren“, forderte Thiel vor der Veröffentlichung des Nationalen Bildungsberichts am Donnerstag. Experten erwarten, dass der Bericht einen erheblichen Mangel an Lehrkräften beschreiben wird. „Es muss sichergestellt sein, dass die Kernfächer abgedeckt sind“, so Thiel. „So könnte ein Lehrer, der Sport und Mathe unterrichtet, seine Mathestunden aufstocken.“ Als weitere Sofortmaßnahmen gegen den Unterrichtsausfall nannte Thiel weniger Teilzeitoptionen für Lehrer und eine Erhöhung der Klassengröße. „Schon ein Schüler mehr pro Klasse würde viel bringen. Auch wenn das oft bezweifelt wird: Aus Sicht der Unterrichtsforschung ist die Klassengröße in den meisten Fächern nicht relevant für die Lernergebnisse der Schüler.“

Foto: Klassenraum in einer Schule (dts)

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