Atomwirtschaftsverband will AKWs im Winter länger laufen lassen

Berlin – Der stellvertretende Vorsitzende des Atomwirtschaftsverbands Kerntechnik Deutschland e.V., Ralf Güldner, sieht keine Risiken für einen Weiterbetrieb der verbleiben Deutschen AKWs. Die Sicherheit würde „nicht in der Silvesternacht“ plötzlich geringer, sagte Güldner am Dienstag dem Fernsehsender „Welt“.

Auch die Brennelemente könne man noch den Winter hindurch nutzen und dann im Sommer nächsten Jahres ersetzen. „Das eine ist der Zustand der Anlagen, der ist mit Sicherheit auch Ende dieses Jahres so hervorragend, dass die Anlagen weiter laufen können; zweites Thema ist die Brennelementversorgung, wir haben Brennelemente im Kern, das ist so ausgelegt, dass die eben Ende des Jahres am Ende ihrer Lebenszeit sind.“ Man könne da aber noch „ein bisschen strecken und dann vielleicht die Wintermonate diesen Jahres mit den vorhandenen Brennelementen noch überbrücken bis Januar, Februar, März“, so der Verbands-Vorsitzende. Dies sei „vielleicht auch durch Reduzierung der Leistung jetzt in den Sommermonaten“ denkbar. Er sehe da also „ein bisschen Spielraum“, wenn auch nicht allzu viel, so Güldner. Neue Brennelemente seien am Weltmarkt einfach zu erwerben, man müsse sie auch nicht in Russland kaufen. „Uran kommt aus vielen Länder dieser Erde, bisher unter anderem aus Russland, aber das brauchen wir nicht mehr. Es kommt aus Kanada, es kommt aus Australien, es kommt aus Afrika“, so der Radiochemiker. Die normale Lieferzeit für neue Brennelemente sei 15 bis 18 Monate. „Deswegen wäre es gut, wenn, dann möglichst schnell anzufangen“, so Güldner. „Wenn wir die Brennelemente ausnutzen, um den Winter 22/23 zu überbrücken, können wir eine Unterbrechung der Versorgung haben und dann den Winter 23/24 mit neuen Brennelementen wieder meistern“, sagte der Verbands-Chef.

Foto: Atomkraftwerk (dts)

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