Die Außenministerin Estlands, Eva-Maria Liimets, ist optimistisch, dass die Türkei die aktuell geplanten NATO-Beitritte nicht blockieren wird.
„Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass Finnland und Schweden gemeinsam mit der Türkei eine Lösung finden werden“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben). Die Sicherheit in der gesamten Ostsee-Region und auch im Euro-Atlantik-Raum würden dadurch erhöht.
Mit Blick auf die Sicherheit ihres eigenen Landes erklärte sie: „Wir hoffen, dass es in Russland keine Fehlkalkulationen geben wird in Bezug auf die Verletzung irgendeines Teils des NATO-Territoriums“, sagte die estnische Politikerin. Auf die Frage, ob Deutschland in Bezug auf die Unterstützung der Ukraine genug leiste, sagte Liimets, kein Land könne von sich sagen, es würde genug tun in dieser Situation. „Ich finde, wir alle sollten ständig überlegen, was wir mehr tun können, um die Ukraine zu unterstützen und wie wir mehr Druck auf Russland ausüben können, damit dieser Krieg beendet wird.“
Deutschland habe eine Menge getan und sein Engagement inzwischen massiv erhöht. Noch vor Beginn des Krieges in der Ukraine hatte es eine tagelange Debatte gegeben, ob Estland neun Haubitzen an die Ukraine weitergeben dürfe, die ursprünglich aus Altbeständen der NVA stammten. Da Deutschland Ursprungsland war, musste es seine Zustimmung geben, was dann am 26. Februar schließlich geschah.
Diese Diskussion habe man hinter sich gelassen, sagte Liimets. „Die EU- und die NATO-Partner haben alle verstanden, dass Russland eine Aggression begonnen hat, und es gibt jetzt eine sehr einheitliche internationale Antwort. Für uns in Estland ist das deutsche Engagement in unserer Region sehr wichtig für unsere Sicherheit.“