„Wenn wir den Wald sterben lassen, verlieren Worte ihren Sinn.“ . Gleiches gilt für den Wald, dessen Tod vor 40 Jahren herbeigerufen wurde. Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen.
Dreimal das Symbol für „Baum“ – kurz, prägnant und auffällig, das chinesische „Wald“-Symbol fasst das vorherrschende Bild in den meisten Köpfen zusammen: die Sammlung von Bäumen. In der Diskussion um den Zustand des Waldes haben natürlich Bäume die meiste Aufmerksamkeit erhalten. Aber sie sind nicht alles – der Wald ist ein Ökosystem, in dem andere Akteure eine wichtige Rolle spielen. Aber schauen wir uns zuerst die Bäume an: Etwa ein Drittel Deutschlands ist von Wäldern bedeckt. Und die gute Nachricht ist zunächst, dass die Waldfläche entgegen der Angst vor dem Waldsterben in den 1980er Jahren zwischen 1992 und letztem Jahr um etwa 2% zugenommen hat.
„Gründe dafür sind Aufforstung und natürliche Waldbedeckung im Freiland“, erklärt Andreas Bolte vom Thünen-Institut, das alle zehn Jahre eine Bundeswaldinventur für das Landwirtschaftsministerium durchführt. Er zählte auf: ehemalige Truppenübungsplätze, verlassene Almen und Gebiete, in denen eine rentable Landwirtschaft nicht möglich ist – auf all diesen Gebieten wachsen jetzt Bäume. Aber nicht nur wie viele Bäume wichtig sind, sondern auch wie wichtig sie sind. Das Thünen-Institut führt jährlich eine Bestandsaufnahme des Waldes durch. Wichtigster Indikator sind die „Kronenstammesblätter“ der Hauptbaumarten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche. Es beschreibt den sichtbaren und messbaren Verlust von Nadeln oder Blättern bei Bäumen. Hier die schlechte Nachricht: In den letzten drei Jahren haben anhaltende Dürren und die daraus resultierende Zunahme von Schädlingen Bäume getroffen.