Verschwörungsmythos: Trump konfrontiert Ramaphosa mit Genozidvorwurf

Verschwörungsmythos: Trump konfrontiert Ramaphosa mit Genozidvorwurf

Bei einem Besuch von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Mittwoch im Weißen Haus hat US-Präsident Donald Trump Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Verschwörungsmythos eines „Genozids“ an Weißen in Südafrika gemacht. „Wir haben Tausende von Geschichten darüber“, behauptete Trump und zeigte einen Videozusammenschnitt, der seine Vorwürfe belegen soll.

Weißen Bauern würde ihr Land weggenommen, warf er Ramaphosa vor. „In vielen Fällen werden diese Menschen hingerichtet“, so Trump. „Das sind Begräbnisstätten hier – über tausend weiße Bauern, und die Autos stehen Schlange, um am Sonntagmorgen ihre Liebe zu bekunden, jedes dieser weißen Dinge, die Sie sehen, ist ein Kreuz. Es sind ungefähr tausend, alles weiße Bauern.“ Schwarze Bauern seien nicht betroffen.

Ramaphosa erklärte, er kenne die Aufnahmen nicht. So etwas sei nicht die Politik seiner Regierung. Südafrika gehöre alle Menschen, die dort leben. Wenn es einen Genozid an weißen Bauern geben würde, würde er seinen Agrarminister entlassen.

Die Erzählung eines Genozids an Weißen in Südafrika kursiert seit 2018 insbesondere im rechtsextremen Milieu und ist von südafrikanischen Regierungs- und Oppositionsvertretern sowie Gerichten zurückgewiesen worden. Der Mythos wird häufig verbunden mit der Verschwörungstheorie des sogenannten „Großen Austauschs“, wonach die weiße Bevölkerung angeblich durch Nichtweiße ersetzt werden soll. Als Urheber eines solchen Plans machen Vertreter des Mythos insbesondere Juden aus. Die Erzählung wurde unter anderem durch Anders Breivik und seine Nachahmer als Rechtfertigung Terroranschläge genutzt.

Am Rande der Pressekonferenz bestätigte Trump zudem, dass der geschenkte Jumbojet von Katar angenommen werden soll. Die Demokraten kritisieren eine mögliche Einflussnahme Katars mithilfe der 400 Millionen Dollar teuren katarischen Boeing vom Typ 747-8.