EU-Kommission hebt Konjunkturprognose leicht an

Die EU-Kommission hat ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr leicht angehoben. In der aktuellen Frühjahrsprognose werde davon ausgegangen, dass die EU-Wirtschaft 2024 um 1,0 Prozent und 2025 um 1,6 Prozent wachsen wird, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.

Damit wurde im Vergleich zur Winterprognose die erwartete Wachstumsrate für das aktuelle Jahr um 0,1 Punkte erhöht und für 2025 um den gleichen Wert gesenkt. Im Euroraum geht die Kommission von 0,8 Prozent Wachstum 2024 und 1,4 Prozent im kommenden Jahr aus.

„Trotz starken Gegenwinds konnte sich die EU-Wirtschaft in den letzten Jahren behaupten, sodass wir heute wieder – wenn auch bescheidenen – Wachstumsraten entgegensehen dürfen, die 2025 höher ausfallen werden“, sagte Exekutiv-Vizepräsident Valdis Dombrovskis. „Die Arbeitsmärkte verzeichnen hohe Beschäftigungsquoten und sind stabil; der private Konsum nimmt zu. Die Weltlage ist jedoch nicht frei von Risiken für die EU, und die geopolitischen Spannungen nehmen zu.“

Die Inflation dürfte laut Kommission in der EU von 6,4 Prozent im Jahr 2023 auf 2,7 Prozent 2024 und 2,2 Prozent 2025 zurückgehen. Im Euro-Währungsgebiet dürfte sie sich von 5,4 Prozent im Jahr 2023 auf 2,5 Prozent im Jahr 2024 und 2,1 Prozent im Jahr 2025 abschwächen.

Laut vorläufiger Vorausschätzung von Eurostat ist das BIP im ersten Quartal 2024 sowohl in der EU als auch im Euro-Währungsgebiet um 0,3 Prozent nach oben geklettert. Diese Ausweitung der Wirtschaftstätigkeit war in allen Mitgliedstaaten festzustellen und markiert das Ende einer längeren Phase wirtschaftlicher Stagnation, die im letzten Quartal 2022 einsetzte.

„Die EU-Wirtschaft zeigte im ersten Quartal einen deutlichen Aufwärtstrend, was darauf hindeutet, dass wir nach einem enorm schwierigen Jahr 2023 die Talsohle durchschritten haben“, sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. „Wir erwarten einen allmählichen Wachstumsanstieg im Verlauf dieses und des nächsten Jahres, da der private Konsum von der sinkenden Inflation gestützt wird, die Kaufkraft wieder zulegt und das Beschäftigungswachstum anhält.“ Die Prognose unterliege jedoch hohen Unsicherheiten, „denn in Anbetracht zweier Kriege vor unserer Haustür haben die Abwärtsrisiken zugenommen“, mahnte Gentiloni.

Foto: Industrieanlagen in Griechenland (Archiv) [dts]

 

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