Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will Geflüchtete aus der Ukraine schneller in Arbeit bringen. Es brauche dafür auch „die Bereitschaft der Arbeitgeber, diese Menschen einzustellen, auch wenn sie bisher nur Grundkenntnisse der deutschen Sprache haben“, sagte Heil der „Welt am Sonntag“.
Deutsch lerne man nicht nur in Kursen, sondern auch während der Arbeit. „Ich habe dazu am kommenden Montag die deutsche Wirtschaft und die Sozialpartner eingeladen.“ Heil will allerdings auch den Druck auf die Geflüchteten selbst erhöhen. 100.000 Ukrainer hätten Integrationssprachkurse gerade absolviert, weitere 100.000 seien kurz davor.
Gleiches gelte auch für 200.000 Erwerbsfähige aus anderen Herkunftsländern. „Die Jobcenter werden diese in kürzeren und regelmäßigen Abständen einladen, um ihnen möglichst zielgenaue Arbeitsangebote zu unterbreiten und sie auf dem Weg in die Beschäftigung zu unterstützen.“ Gleichzeitig würden sie dabei auf ihre Eigenverantwortung und Mitwirkungspflichten hingewiesen, sagte der Minister weiter. „Wer nicht mitwirkt, erhält Leistungsminderungen.“
Zudem wies der SPD-Politiker darauf hin, dass es kein starres Arbeitszeitregime für alle Unternehmen und Beschäftigten geben werde – sprich keine generelle Vier-Tage-Woche. Auf die Feststellung, dass er offensichtlich kein Fan dieser Forderung sei, die auch aus Teilen der SPD und von Gewerkschaften erhoben werde, sagte Heil: „Das haben Sie richtig verstanden.“
Foto: Hubertus Heil (Archiv) [dts]