Ab dem 30. September 2023 treten für Microsoft-Kunden neue Geschäftsbedingungen in Kraft. Diese könnten weitreichende Folgen für die Nutzer haben. Bei Verstößen gegen einen nicht immer klaren Verhaltenskodex droht die Sperrung des Kontos. Dies würde den Verlust des Zugriffs auf alle Dienste und darauf gespeicherten Daten bedeuten.
Im Detail besagt der neue Servicevertrag von Microsoft, dass schwere oder wiederholte Verstöße gegen die Richtlinien zur Kontosperrung führen können. In extremen Fällen kann diese Sperrung permanent sein, wodurch der Nutzer alle Lizenzen, Abonnements und Guthaben verliert.
Während einige der genannten Verstöße klar kriminelle Handlungen wie Kinderpornografie oder Phishing umfassen, gibt es auch vage Begriffe wie „Hassrede“ und „anstößig“. In der heutigen Zeit kann bereits Kritik an der Regierung oder einer Person als Hassrede interpretiert werden.
Microsoft betont, dass nur bei schweren und wiederholten Verstößen Sanktionen verhängt werden. Doch die Frage bleibt: Wie wird dies in der Praxis umgesetzt? Die Erfahrungen mit sozialen Medienplattformen wie Facebook, Instagram und Twitter zeigen, dass oft übermäßig zensiert und blockiert wird, insbesondere unter Regierungsdruck.
Ein weiterer Punkt der Besorgnis ist die Möglichkeit für Regierungen, Microsoft auf potenzielle Verstöße hinzuweisen. Dies könnte als Einladung zum Machtmissbrauch gesehen werden. Warum sollte Microsoft sich gegen eine mächtige Regierung stellen, wenn diese ihre Zensurprivilegien missbraucht?
Die vagen Regeln könnten auch zu willkürlichen Entscheidungen führen. Selbst das Erstellen von Nacktdarstellungen, wie Aktmalerei oder Aktfotografie, könnte als Verstoß gewertet werden.
Ein besonderer Aspekt der neuen Geschäftsbedingungen ist die automatisierte Überwachung. Microsoft verwendet sowohl automatisierte Technologie als auch menschliche Prüfer, um Inhalte oder Verhaltensweisen zu identifizieren, die gegen die Richtlinien verstoßen. Dies wirft Fragen zur Privatsphäre und zur Genauigkeit solcher Systeme auf.
Zusammenfassend sind die neuen Geschäftsbedingungen von Microsoft ein Anlass zur Sorge. Die automatisierte Überwachung und die Möglichkeit der Zensur könnten die Freiheit und Privatsphäre der Nutzer einschränken. Es bleibt abzuwarten, wie diese Bedingungen in der Praxis umgesetzt werden. Einige Nutzer könnten sich jedoch bereits jetzt nach alternativen Betriebssystemen und Diensten umsehen, z.B. Linux Mint oder Ubuntu.