Zurückgelassene Dokumente der russischen Nationalgarde sollen die Angriffsvorbereitungen auf die Ukraine zeigen. Die „Bild“ berichtet in ihrer Montagausgabe über Unterlagen, in denen Offiziere der Militäreinheit 3723 ihre Übungen wenige Tage vor dem Einmarsch notiert haben sollen, darunter das Ausheben von Schützengräben, das Herstellen von Gefechtsbereitschaft sowie das Aufspüren und Vernichten gepanzerter Fahrzeuge im Rahmen einer „SVO“ – einer „speziellen Militäroperation“.
Als solche bezeichnete Wladimir Putin einige Tage später den Angriff auf die Ukraine. In einem weiteren Notizbuch eines russischen Offiziers sind zudem Mitschriften über eine Schulung erhalten: Demnach wurde der Offizier vor dem Einmarsch in die Ukraine auch über das Römische Statut, den Internationalen Strafgerichtshof sowie Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit unterrichtet. Am 17. März dieses Jahres hatte der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehl gegen Wladimir Putin beantragt, der Kreml bezeichnete dies als „Unverschämtheit.“ Der stellvertretende ukrainische Außenminister, Andrij Melnyk, erklärte, die Dokumente zeigten, dass russische Soldaten und Offiziere wussten, dass sie gegen internationales Strafrecht verstießen. „Diese Recherchen der `Bild` gehören zweifelsohne zu den spektakulärsten Enthüllungen seit dem Ausbruch des russischen Vernichtungskrieges“, so Melnyk.
Foto: Russische Einsatzkräfte, MOD, Text: über dts Nachrichtenagentur