Dem ehemaligen Formel-1-Rennfahrer Nico Rosberg ist sein Karriereende und die Zeit danach schwergefallen. „In gewisser Weise habe ich meine Identität aufgegeben“, sagte er dem Magazin „Men`s Health“.
Alles in seinem Leben sei Racing gewesen. „Das auf einen Schlag auf null zu stellen, war ein Schock für mein System“, so Rosberg. Dabei habe auch eine Rolle gespielt, dass die „Sucht nach Anerkennung und Erfolg ganz plötzlich nicht mehr befriedigt wurde“, ohne zu wissen, was als Nächstes kommen würde. „Ich hatte mich nie gefragt, welche Leidenschaften sonst noch so da sind, es gab immer nur das nächste Rennen“, so der ehemalige Formel-1-Weltmeister. Außerdem habe er erst akzeptieren müssen, wieder unten anzufangen. Im Austausch mit vielen Menschen habe sich dann sein Interesse für nachhaltige Technologien und Mobilitätskonzepte herauskristallisiert. Beim Start in ein völlig neues Berufsleben habe ihm auch geholfen, dass er sich schon früh damit auseinandersetzen musste, „aus dem Schatten übergroßer Vorbilder zu treten“. So sei er als Sohn des erfolgreichen Rennfahrers Keke Rosberg schon beim Kartfahren als Zehnjähriger besonders kritisch bewertet worden und hatte seine ersten Saisons im Rennstall von Mercedes als Teammitglied des siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher gemacht. Damit umgehen zu können, führt er auch auf die langjährige Arbeit mit einem Psychologen zurück. „Ich habe sehr viel investiert, um mich kennenzulernen“, so der Deutsch-Finne. Nico Rosberg war 2016 im Mercedes Formel-1-Weltmeister geworden, direkt danach hatte er seine Karriere beendet.
Foto: Formel-1-Rennautos [dts]