Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sieht die Forderung des Präsidenten des Reservistenverbandes, Patrick Sensburg, nach verpflichtenden Wehrübungen für Reservisten kritisch. „Die Einführung einer Pflicht zu Wehrübungen könnte die Wettbewerbsfähigkeit gerade von kleineren Unternehmen gefährden“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).
„Mittelfristig mag das richtig sein. Aber ad hoc würde es die Wirtschaft überfordern.“ Kiesewetter, der bis 2016 Chef des Reservistenverbandes war, sieht allerdings ebenso wie Sensburg Handlungsbedarf, um die Reserve zu stärken. „Wir müssen jetzt gezielt neue Strukturen aufbauen, statt die aktive Truppe damit zu überfordern“, sagte Kiesewetter. „Das gilt vor allem für das Heer. Dazu gehört eine Professionalisierung des Reservistenverbandes selbst.“ Auch solle in der Nationalen Sicherheitsstrategie, an der noch geschrieben werde, ein Absatz zur zivilen und militärischen Reserve stehen. Der stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Henning Otte (CDU), erklärte: „Das Prinzip der Freiwilligkeit ist immer ein Anreiz für eine hohe Motivation.“ Die Strukturen für Reservisten müssten organisatorisch enger an die Bundeswehr angebunden werden, so Otte. Sensburg hatte zuvor gesagt: „Bislang können Reservisten selbst entscheiden, ob sie üben oder nicht. Meiner Meinung nach sollten sie verpflichtet sein, mindestens alle zwei Jahre für 14 Tage zu üben. Für diese Zeit müssen die Reservisten auch vom Arbeitgeber freigestellt werden.“
Foto: Bundeswehr-Helme [dts]