Öffentliche Konfrontation des internationalen Künstlers Christ Mukenge mit Rassismus in Lichtenhagen

Rassismus

Der folgende Beitrag ist die Meinung und die Widerspieglung des Erlebten von dem Journalisten.

Wir berichteten bereits über das Künstlerduo Christ Mukenge und Lydia Schellhammer hier auf hubu.de (https://hubu.de/2023/02/austellung-des-kuenstlerduos-mukenge-schellhammer-mit-lichtenhagen-im-april-2023/) Die beiden Künstler sind von der Stadt beauftragt eine Ausstellung im April für uns Rostocker über Lichtenhagen 1992 vorzustellen.

Heute am 3.3.2023 fand im “Nordlicht” in Lichtenhagen die sogenannte “Nordlichtparty” statt. Da das Künstlerduo und meine Wenigkeit sich etwas angefreundet haben, fanden wir es eine gute Idee daran teilzunehmen. Ich habe da schon häufiger dran teilgenommen und bis jetzt hier auch nie negative Erfahrungen gemacht und hielt es auch für eine Gute Idee.

Also sind wir, als das Schaschlik Haus Feierabend gemacht hatte, mit mehreren Leuten gemeinsam dort hingegangen. Unten standen zwei Securitymitarbeiter und wir waren schon dabei unsere Mäntel an der Garderobe abzugeben. Auf ein mal kommt ein Mitarbeiter der Security und fordert Christ auf, ihn nach draußen zu begleiten. Lydia ist gleich mitgegangen und ahnte wohl schon, was passieren wird.

In den kleinen Vorraum meinte der Securitymitarbeiter, dass Christ nicht an der Party teilnehmen darf. Als wir fragten warum, traf uns der Schock, als wir die Antwort hörten. Es ist eine Weisung, des Geschäftsinhabers, dass schwarze Menschen hier nicht rein dürfen. Dies sei generell in Rostock so. Wir fragten noch mal nach und er bestätigte, dass es wegen der Hautfarbe sei.

Man muss dazu sagen, dass wir ein Armenischer/Deutscher/Indischer/Albanischer/Kongolesischer Haufen waren und alle Anderen hineingehen durften, bis auf Christ. Wir standen noch kurz draußen und unterhielten uns. Ich wollte Sie nicht alleine lassen und Sie noch in Sicherheit wissen. Dann kam derselbe Securitymitarbeiter wieder zu uns raus und meinte, er habe nochmal mit der Führung geredet und er dürfe jetzt an der Party teilnehmen.


Nach einer kurzen Beratung haben wir uns entschlossen und sind hineingegangen. Wir sind aber nicht lange dort gewesen. Als wir unsere Truppe wieder gefunden hatten, saßen wir an einem Tisch. Dass die Menschen komisch gucken und neugierig sind, ist ja grundsätzlich nichts Schlimmes, aber wir standen noch so unter Schock und konnten es uns einerseits nicht erklären, aber auch andererseits diesen öffentlichen Rassismus nicht begreifen.

Lydia meinte zu mir, dass Sie dies schon häufiger erlebt hat, aber hier immer um den heißen Brei geredet wurde, aber noch nie so deutlich dies ausgesagt wurde. Christ meinte, dass ihm aufgefallen ist, dass hier in Rostock sehr wenige Menschen sind, mit einer dunkleren Hautfarbe und meinte, dass dies nach der Aktion kein Wunder ist.

Denn man muss dazu sagen, dass zuvor sich zu uns an den Tisch eine uns unbekannte Person gesetzt hatte, die vermutlich nicht mehr nüchtern war und unverständliches Zeug redete. Dies mündete dann auch noch in einem Höhepunkt zu einer Provokation zu Christ.

Wir beschlossen dann zu fortgeschrittener Stunde die Räumlichkeiten zu verlassen, da der Pegel einiger Gäste anstieg und wir mittlerweile alleine durch unserem Dasein eine Eskalation befürchteten. Ich war persönlich so aufgewühlt und bewunderte Christ zugleich, dass er sich nicht provozieren lassen hatte und sich nicht auf diese Ebene herabgelassen hat.

Lydia meinte, zu mir beruhigend, dass die positiven Erfahrungen aus dem Schaschlik Haus Rostock überwiegen, als positives Beispiel für einen menschlichen Umgang untereinander. Um so mehr, darf man auf die Ausstellung gespannt sein im April, weil dieser Vorfall hier mit einfließen wird.

Mir ist bewusst, dass ich zu meinem Teil als Anwohner von Lichtenhagen, dies nicht so hinnehmen werde. Ich Entsprechende verfügbare Anlaufstellen darüber informieren muss. Und der größte Teil der Bevölkerung in Lichtenhagen dieses gefährliche Gedankengut nicht hat. Aber auch dass es dies über 30 Jahre nach Lichtenhagen 1992 immer noch gibt. Ich habe mich noch nie, in meinem ganzen Leben so sehr geschämt ein Rostocker zu sein, wie heute nach diesem Erlebnis. Mehr als Fassungslosigkeit und Kopfschütteln zu diesem Vorfall fällt mir nicht ein und lässt mich nicht mehr in Ruhe.

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