Geschwindigkeit, Verbreitung und Möglichkeiten im Netz haben sich in den vergangenen Jahren enorm nach vorn entwickelt. Weltweit sind etwa 5,3 Milliarden Menschen im World Wide Web online, damit stieg die Anzahl in den vergangenen 10 Jahren um etwa 2,4 Milliarden an.
Der große Anstieg hat zur Folge, dass immer mehr Mengen an Daten verarbeitet und gespeichert werden. In diesem Text werfen wir einen ausführlichen Blick auf Datenschutz im Internet. Neben Gefahren und Rechte schauen wir uns ebenfalls die Bestimmungen für Dienstleister und Unternehmen im Netz an.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Die Datenschutz-Grundverordnung, kurz DSGVO wurde ins Leben gerufen, um Rechte und Pflichten bezüglich Datenschutzes im Internet zu regeln und zu ordnen. Seit dem 25. Mai 2018 regelt sie die rechtlichen Vorgaben zur Verarbeitung personenbezogener Daten in Europa. Durch die DSGVO müssen Unternehmen Pflichten einhalten und dem Kunden / Nutzer jederzeit Auskunft über gespeicherte Daten übersenden. Des Weiteren hat der Kunde / Nutzer das Recht zur erfahren, für welche Zwecke seine Daten verwendet wurden. Die große Änderung hat vor allem das Arbeitsumfeld von Branchen wie dem iGaming verändert, da diese ausschließlich im Netz aktiv sind. Zusätzlich geht es hier um Transaktionen mit tatsächlichen finanziellen Mitteln – Sicherheit und Schutz sollten also oberste Priorität haben. Deutsche Online Casinos mit Echtgeld sind verpflichtet, ganz besondere Datenschutzrichtlinien einzuhalten. Neben der 100%igen Einhaltung der DSGVO (Europäischen Datenschutz-Grundverordnung) müssen Online-Casinos einen Großteil ihrer Mitarbeiter verpflichtend zu Schulungen mit Schwerpunkt „Datenschutz und Sicherheit“ schicken.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die SSL-Verschlüsselung zwischen Server des digitalen Casinos und dem Spieler. Diese sorgt dafür, dass die Kommunikation von keiner dritten Person eingesehen werden kann. Verstößt ein Online-Casino doch einmal gegen Auflagen, droht der sofortige Verlust der Glücksspiel-Lizenz und damit die Schließung des Anbieters.
Weitere besonders betroffene Branchen sind beispielsweise die Marktforschungsbranche und die FinTech Branche.
Tipps zum sicheren surfen im Internet
Gern geben wir Ihnen den einen oder anderen wertvollen Tipp mit auf dem Weg, um die Sicherheit im Netz zu erhöhen. Kleine Änderungen können bereits eine große Auswirkung haben und die Sicherheit um einige Prozentpunkte seigern.
- Wählen Sie sichere Passwörter
Ein Punkt, den man kaum oft genug nennen kann. Wichtig ist, dass Sie bei der Auswahl der Passwörter auf Punkte wie unterschiedliche Groß- und Kleinschreibung sowie Zahlen & Sonderzeichen achten. Des Weiteren ist es zu empfehlen, dass Sie unterschiedliche Passwörter bei verschiedenen Accounts kreieren.
- Stellen Sie Ihren Browser richtig ein
Browser wie Google-Chrome, Safari oder Firefox gehören seit Jahr und Tag zum Surfen dazu. Sie haben die Möglichkeit, jeden Browser in den Einstellungen ein wenig sicherer aufzustellen. So empfehlen wir regelmäßig Cache & Cookies zu löschen und Passwörter nicht direkt im Web-Browser zu speichern.
- Sicherer Social-Media Umgang
Passen Sie auch hier die Einstellungen an. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Konten nicht für jedermann sichtbar sind und schränken Sie Social-Media-Accounts nach Belieben ein. Sie haben unter anderem die Option, Ihren Nachnamen und Ihr Geburtstagsdatum zu verbergen. Kleine Kniffe, die das Social-Media-Erlebnis direkt ein wenig sicherer machen.
Zudem ist es empfehlenswert, dass man unter keinen Umständen zu viel Updates aus dem täglichen Leben postet. In der Vergangenheit wurden Opfer immer wieder von Kriminellen im Netz ausspioniert. Vorsicht ist hier wichtiger denn je, denn mittlerweile nutzt die Mehrheit der Deutschen Social-Media.
Gefahren für den Online-Datenschutz
Unzählige Daten werden gesammelt und mithilfe von Cookies wird das Surfverhalten von nahezu jedermann genaustens getrackt und analysiert. Die Gefahren lassen sich im Großen und Ganzen in zwei Arten einteilen. So gibt es Werbezwecke, aber auch kriminelle / missbräuchliche Zwecke. Häufig geht es dabei um Geld, welches mit Cyberkriminalität generiert werden soll.
Ganze Datenschwämme werden beispielsweise bei den sozialen Medien ausgesaugt. Facebook, Instagram und Co. möchten zum Beispiel ein genaues Profil des Nutzers erstellen. Die Erstellung ist mit genügend Datensätzen nahezu perfekt. Ist eine natürliche Person erst einmal analysiert, kann es mit personalisierter Werbung losgehen.
Die zweite Art der Gefahr ist im Vergleich deutlich brenzliger. So werden Daten abgegriffen, um sich zu bereichern und anderen damit zu schaden. Das Ziel der Kriminellen kann von Identitätsdiebstahl bis hin zu Finanzbetrug reichen. Wir empfehlen daher, sich bestmöglich gegen Cyberkriminalität zu schützen. Gehen Sie deshalb bedacht mit der Herausgabe von persönlichen Daten um. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Geld im Spiel ist.
Bilder und Datenschutz
Ein Schnappschuss hier und ein Knips dort, noch nie wurde so viel fotografiert wie aktuell. Das birgt allerdings auch neue Angriffspunkte:
- Fotos einer Person sind im Fachbereich als „personenbezogenen bzw. personenbeziehbaren Daten“ bekannt. So gelten für die Nutzung und die Verarbeitung besondere Regeln.
- Generell ist es erlaubt, andere Menschen / Personen auch ohne die Einwilligung zu fotografieren oder zu filmen. Wichtig ist hier, dass die Bilder oder Videos allein für den eigenen Gebrauch gedacht sind. Ein gutes Beispiel sind die guten alten Urlaubsfotos. Hier sind in der Regel zwangsläufig andere Menschen auf dem Foto.
- Das Veröffentlichen von Bildern in sozialen Netzwerken oder auf anderen Plattformen hingegen stellt einen Regelverstoß dar. Erlaubt ist es, wenn die jeweilige Person ihre Einwilligung gibt. Hier greift das „Recht am eigenen Bild“.
Beliebte Fragen und Antworten
Zum Abschluss haben wir noch zwei ganz interessante Frage für Sie kompakt beantwortet.
Kann ich herausfinden, was das Internet über mich weiß?
Ja, dank moderner Methoden und Suchmaschinen haben Sie die Möglichkeit herauszufinden, was das Netz über Sie gespeichert hat. Hier kommt das Recht auf Auskunft (GDPR) ins Spiel. So können Sie bei sämtlichen Unternehmen eine GDPR-Anfrage stellen und werden später darüber benachrichtigt. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich, den eigenen Namen in verschiedene Suchmaschinen einzugeben.
Bei Google können Sie sogar im Handumdrehen selbst ein Bewegungsprofil oder vergangene Aktivitäten in Verbindung mit unserer Lieblingssuchmaschine anzeigen lassen.
Welche Punkte sind bei Nutzung von öffentlichen WLAN und Computern zu beachten?
Surfen Sie gern mit öffentlichen WLANs, empfehlen wir die Nutzung eines VPN-Programms. VPN-Programme sorgen dafür, dass ein Sicherheitstunnel zwischen Gerät und Internet gebildet wird. Bei der Nutzung von öffentlichen Computern sollten Sie darauf achten, dass Sie unter keinen Umständen Ihre Passwörter speichern und sich stets aus angemeldeten Sitzungen auch wieder ausloggen. Des Weiteren empfehlen wir Ihnen, sich aufgrund von möglichen Viren nicht in Banking-Apps oder E-Mail-Konten einzuloggen.