Im Corona-Jahr 2020 haben in Deutschland erstmals mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Beschäftigten von Unternehmen, die für ihre Belegschaft Lehrveranstaltungen anboten, an betrieblichen Weiterbildungen teilgenommen. Das war die bisher höchste gemessene Teilnahmequote, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.
Die Teilnahmequote lag damit acht Prozentpunkte höher als im Jahr 2015 und 16 Prozentpunkte höher als im ersten Erhebungsjahr 1999. Die Beschäftigten nahmen im Jahr 2020 aber nicht nur häufiger, sondern auch länger an Weiterbildungen teil als zuvor: So verbrachten die Beschäftigten im Durchschnitt 28 Stunden in solchen Lehrveranstaltungen. Im Jahr 2015 waren es durchschnittlich noch 22 Teilnahmestunden gewesen. In den meisten Branchen stiegen die Teilnahmequoten. Überdurchschnittlich starke Anstiege gegenüber 2015 erreichten die Branchen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+22 Prozentpunkte), Information und Kommunikation (+20 Prozentpunkte), Gastgewerbe (+zwölf Prozentpunkte), Energie- und Wasserversorgung (+10 Prozentpunkte), sonstige Dienstleistungen (+neun Prozentpunkte) sowie Verkehr und Lagerei (+acht Prozentpunkte). Vergleichsweise geringe Anstiege verzeichneten das Verarbeitende Gewerbe (+fünf Prozentpunkte) sowie der Handel (+vier Prozentpunkte). In einigen Branchen ging die Teilnahmequote an betrieblicher Weiterbildung im Jahr 2020 gegenüber 2015 entgegen dem Gesamttrend zurück, so die Statistiker weiter: So sank die Teilnahmequote im Baugewerbe um sechs Prozentpunkte. Im Bereich „Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden“ halbierte sich die Teilnahmequote an beruflichen Lehrveranstaltungen (-29 Prozentpunkte) sogar nahezu von 63 Prozent auf 34 Prozent.
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