Deutschlands Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) verlangt mehr Hilfen für arme Länder, die unter Folgen des Klimawandels leiden. So müssten sich mehr Staaten an dem geplanten Schutzschirm beteiligen, sagte Schulze der „Süddeutschen Zeitung“.
„Noch mehr Industriestaaten müssen dazukommen“, forderte sie, „oder auch große Verursacher wie China.“ Bundeskanzler Olaf Scholz hatte den Schutzschirm am Montag bei der Klimakonferenz in Scharm el-Scheich vorgestellt. Deutschland gibt dafür 170 Millionen Euro. Dies sei aber nur eine Anschubfinanzierung, sagte Schulze. Der Schutzschirm solle helfen, gegenüber Entwicklungsländern Glaubwürdigkeit zu erlangen. „Vertrauen baut man auf, indem man tut, was man sagt“, so Schulze. Zugleich verteidigte die SPD-Politikerin die Pläne einiger Entwicklungsländer, neue Gasvorkommen zu erschließen. „Was besser daran sein soll, Gas teuer aus Russland zu kaufen, statt es selbst aus dem Boden zu holen, das hat mir noch keiner erklären können“, sagte Schulze, die an diesem Samstag selbst nach Ägypten reist. „Die Haltung, einfach zu sagen, für uns ist es okay, aber für euch nicht – das ist schon grenzwertig.“ Lieber wolle man Staaten dabei unterstützen, sich auf den Weg zur Klimaneutralität zu machen.
Foto: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) [dts]