Der reale Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ist im Juli 2022 kalender- und saisonbereinigt 0,7 Prozent höher gewesen als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war er kalenderbereinigt 12,6 Prozent höher, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit.
Damit hat der Auftragsbestand einen neuen Höchststand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2015 erreicht. Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im Juli gegenüber Juni um 0,3 Prozent, die aus dem Ausland um 0,8 Prozent. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern erhöhte sich der Auftragsbestand um 0,6 Prozent, bei den Herstellern von Investitionsgütern um 0,7 Prozent. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 0,8 Prozent niedriger als im Vormonat. Die Auftragseingänge gingen im Juli um 1,1 Prozent zurück, die Umsätze um 1,8 Prozent. Wie in den Monaten zuvor war das Auftragseingangsvolumen im Juli höher als das Umsatzvolumen. Neben hohen Energiekosten für die Industriebetriebe führt die anhaltende Knappheit an Vorprodukten nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Nach Angaben des Ifo.Instituts gaben 73,3 Prozent der befragten Industrieunternehmen im Juli 2022 an, von Engpässen und Problemen bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen betroffen zu sein.
Der Wert hat gegenüber Juni (74,1 Prozent) leicht abgenommen, ist im langfristigen Vergleich aber immer noch außerordentlich hoch. Im Juli 2022 betrug die Reichweite des Auftragsbestands wie im Vormonat 8,0 Monate, so die Statistiker weiter. Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug die Reichweite 11,9 Monate (Juni 2022: 11,8 Monate), bei Vorleistungsgütern lag sie bei 4,0 Monaten (Juni 2022: 4,1 Monate) und bei Konsumgütern betrug die Reichweite wie im Vormonat 3,5 Monate.
Foto: Stahlproduktion (dts)