Die Anzeichen einer Klimakatastrophe sind immer häufiger zu finden; extreme Hitze- oder Kältewellen mit Rekordwerten werden mittlerweile jährlich neu gebrochen und drastische Änderungen und Fortschritte in den Maßnahmen unserer Regierungen sind nur langsam zu sehen. Und auch wenn der durchschnittliche Privathaushalt nur so viele Möglichkeiten und tatsächlichen Ausschlag auf ein nachhaltiges und klimaneutrales Leben hat – die Frage danach wie und womit geheizt wird, ist wahrscheinlich die größte.
Laut einer Studie der Bundesregierung aus dem Jahre 2021 stammen 16% der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) des Landes aus dem Gebäudesektor, mit gravierenden 60% des Gesamtenergieverbrauches, die für das Heizen draufgehen, 12% für Warmwasser. Ein großes Argument also, wenn es darum geht, seine Kompassnadel auf Nachhaltigkeit auszurichten zu wollen. Aber welches Heizsystem ist am besten geeignet?
Drei Faktoren: CO2, Feinstaubausstoß und Rohstoffverbrauch
Die Sache ist die, dass die Antwort – wie bei so Vielem – nicht ganz so einfach ist. Neben der Frage danach, wie viel CO2 bei der Nutzung ausgestoßen wird, ist auch der Blick auf den Feinstaub (Kleinstpartikel, die aufgrund ihrer geringen Größe tief in die Atemwege eindringen und so Gesundheitsrisiken darstellen können) und Stickoxide (Atemwegsschädigende Sauerstoffoxide), sowie die Art des Rohstoffes, der verbraucht wird, wichtig.
Konzentrieren wir uns auf Studien spezialisiert auf den CO2-Ausstoß verschiedener Heizressourcen, liegen die beiden Heizgiganten Öl und Gas erschreckend weit vorne, während Wärmepumpen auf Wasser- oder Solarbasis im Mittelfeld liegen. Holz und Holzpellets geben am wenigsten CO2 ab. Wechselt man allerdings zu Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide und Kleinstpartikeln, wendet sich das Blatt und besonders Festbrennstoffe auf Holz- oder Biomassengrundlage, sondern die meisten Schadstoffe ab, Heizöl hingegen am wenigsten.
Zu guter Letzt auch die Frage nach der Erneuerbarkeit der Ressourcen; sind sie endlich und fossil, wie Erdgas und Heizöl? Wachsen sie langsam nach, so wie Holz? Oder sind sie permanent zugänglich wie Wasser, Wind und Solar? Und was ist mit Elektroheizungen?
Alles in allem ist eine Solarheizung die effektivste und umweltfreundliche Heizung, wenn sie mit Wasserspeichern erweitert werden kann, bringt allerdings hohe Anschaffungs- und Wartungskosten mit sich. Wärmepumpen können da schon massentauglicher sein, wenn die Grundvoraussetzungen vom Haus selbst erfüllt werden. Eine Holzheizung ist klimaneutral, stößt aber eine hohe Menge an Kohlenmonoxid und Partikeln aus. Öl- und Gasheizungen haben den höchsten CO2-Ausstoß, können jedoch mit Ressourcen aus erneuerbaren Quellen ebenfalls zu umweltfreundlichen Systemen umgebaut werden.
Fußbodenheizung oder Heizkörper?
Neben dem Heizsystem ist schlussendlich auch das Heizverhalten und das Wissen zur richtigen Durchlüftung wichtig – ebenso wie die Dämmung des Hauses. Vor allem Altbauten leiden unter unterdurchschnittlichen Energieeffizienzklassen und verlieren schneller Wärme, als uns lieb ist.
Aber auch die Methodik wie wir schlussendlich unsere Wärme erhalten, spielt eine Rolle. Klassische Heizkörper strahlen Hitze von einem zentralen Punkt – sich selbst – des Raumes aus und sorgen für ein schnelleres, aber ineffizienteres und ungleichmäßigeres Wärmen des Raumen. Wartungen sollten regelmäßig stattfinden, können aber im Normalfall ausreichend nur von Fachkräften durchgeführt werden.
Modernere Fußbodenheizungen haben den Vorteil, dass sie einen Raum gleichmäßig, gezielt und auf wesentlich größerer Fläche erwärmen, was ihnen eine höhere Effizienz und weniger Verbrauch erlaubt. Ihre Aufheizzeit ist allerdings mit mehreren Stunden drastisch erhöht und daher nicht für alle Bauten gleichermaßen geeignet. Sie kommen mit höheren Anschaffungskosten, können allerdings im Zweifelsfall auch mit hausüblichen Leitungs- und Sicherheitsdetektoren auf Makel oder Fehlfunktionen überprüft werden.