Kein Hinweis auf freigesetzte Radioaktivität durch ukrainisches AKW

Im Zuge der Kampfhandlungen um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Erkenntnis des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bislang keine radioaktive Strahlung herausgedrungen oder gar nach Deutschland gelangt. „Es liegen keine Hinweise vor, dass in der Ukraine radioaktive Stoffe freigesetzt worden sein könnten“, teilte das Bundesamt mit, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben) berichten.

Laut BfS bewegten sich alle vorliegenden radiologischen Messwerte „im normalen Bereich“. „Das BfS sieht keine akute Gefahr einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen, teilt aber die Sorge um einen dauerhaft sicheren Betrieb des AKW Saporischschja“, so die Behörde. In Deutschland misst das Bundesamt für Strahlenschutz routinemäßig die natürliche Strahlenbelastung. „Würde der gemessene Radioaktivitätspegel an zwei benachbarten Messstellen einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, würde automatisch eine Meldung ausgelöst.“ Für den Fall, dass radioaktive Stoffe infolge einer Freisetzung in einem ukrainischen Kernkraftwerk nach Deutschland gelangen würden, „würden sich die Notfallmaßnahmen voraussichtlich auf die Landwirtschaft und die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte beschränken“, hieß es weiter. Nach den Berechnungen des BfS sei „nicht zu erwarten, dass weitergehende Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung notwendig wären“. Entscheidend für die Verbreitung radioaktiver Stoffe sei die Wetterlage. Laut BfS bewegten sich aus der Ukraine „in der Vergangenheit nur an etwa 60 Tagen im Jahr die Luftmassen nach Deutschland – also in 17 Prozent der Wetterlagen“.

Foto: Atomkraftwerk (dts)

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