Grünen-Chefin Ricarda Lang versteht nicht, warum sie als sogenannte „Identitätspolitikerin“ gilt. Darauf angesprochen, sagte sie dem „Spiegel“: „Ich frage mich: Wo? Als frauenpolitische Sprecherin habe ich keine Interviews zum Thema Gendern gegeben. Es ist kein Thema, das mich übermäßig interessiert.“
Stattdessen habe sie sich für bessere Löhne in der Pflege eingesetzt, für Frauenhausfinanzierung und die gerechtere Aufteilung von Hausarbeit zwischen Männern und Frauen. In der Grünen-Jugend, die Lang von 2017 bis 2019 führte, habe es damals die Tendenz gegeben, „nur einen kleinen Teil der Gesellschaft anzusprechen“, sagte Lang. Das passiere schnell, wenn man sich sehr viel „in der eigenen Blase“ bewegt.
„Damit konnte ich politisch wenig anfangen“, sagte Lang. Gemeinsam mit ihrem damaligen Co-Vorsitzenden Max Lucks öffnete sie nach eigenen Angaben die Jugendorganisation für andere gesellschaftliche Akteure wie die Jugendorganisationen der Gewerkschaften.
Foto: Ricarda Lang (dts)