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Generaldirektorin der documenta fifteen legt Amt nieder

Kassel – Die Generaldirektorin der Kunstausstellung documenta fifteen, Sabine Schormann, legt ihr Amt nieder. Man habe sich einvernehmlich darauf geeinigt, ihren Geschäftsführerdienstvertrag kurzfristig aufzulösen, teilte der Aufsichtsrat der documenta und des Museums Fridericianum am Samstagnachmittag mit.

Zunächst werde eine Interimsnachfolge angestrebt, hieß es. Damit reagierte man auf Antisemitismusvorwürfe gegen die Ausstellung nach der Präsentation des Banners „People‘s Justice“ des Künstlerkollektivs Taring Padi. Mit seiner „antisemitischen Bildsprache“ habe eine „klare Grenzüberschreitung“ stattgefunden und der documenta damit ein erheblicher Schaden zugefügt, hieß es von Seiten des Aufsichtsrats. Es sei essenziell, diesen Vorfall zeitnah aufzuklären, Schlussfolgerungen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse für den Umgang mit antisemitischen Vorgängen im Kultur und Kunstkontext zu ziehen und weiteren Schaden für die documenta abzuwenden.

Durch die Aufhängung des Banners und auch im Zuge der Krisenbewältigung in den vergangenen Wochen sei leider viel Vertrauen verloren gegangen, hieß es. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) begrüßte die Entscheidung: „Es ist richtig und notwendig, dass nun die Aufarbeitung erfolgen kann, wie es zur Ausstellung antisemitischer Bildsprache kommen konnte, sowie die nötigen Konsequenzen für die Kunstaustellung zu ziehen“, sagte sie am Samstag der „Frankfurter Rundschau“. Sie bedanke sich insbesondere bei dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), und der stellvertretenden Vorsitzenden, Kunstministerin Angela Dorn (Grüne). Die Kulturstaatsministerin begrüßte es außerdem, dass die beiden Gesellschafter – die Stadt Kassel und das Land Hessen – sich bei der Aufarbeitung des Antisemitismus-Skandals auf der documenta von einer fachwissenschaftlichen Begleitung beraten ließen, die Expertise und Bewertungen aus unterschiedlichen Perspektiven einbringen könne, und auch Strukturen und Verantwortlichkeiten bei der documenta überprüfen lassen wolle, wie sie der „Frankfurter Rundschau“ sagte.

„Das sind erste wichtige Schritte in Richtung einer notwendigen Neuaufstellung dieses so wichtigen Fixpunktes für die zeitgenössische Kunst weltweit. Als Vorsitzende des Stiftungsrates der Kulturstiftung des Bundes und als Kulturstaatsministerin stehe ich bereit, diesen Prozess zu unterstützen“, so Roth.

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