Energieverband und Netzagentur warnen vor elektrischen Heizgeräten

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Bundesnetzagentur warnen Verbraucher davor, in Sorge um einen Gasengpass im Winter auf strombetriebene Heizgeräte zu setzen. „Elektronische Heizgeräte wie Heizlüfter, Radiatoren und Konvektoren sind nicht dafür gemacht, eine Heizung zu ersetzen und sollten daher nur mit Bedacht eingesetzt werden“, sagte eine BDEW-Sprecherin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

Aufgrund ihres sehr hohen Strombedarfs können die Geräte den Stromverbrauch eines Haushalts sehr stark erhöhen. „Das führt angesichts der hohen Strompreise nicht nur zu hohen Kosten, sondern kann auch die Stromnetze überlasten, die nicht für einen solchen Anstieg des Stromverbrauchs ausgelegt sind.“ Schalten etwa an einem kalten Winterabend gleichzeitig viele Haushalte in einem Stadtviertel ihre Heizlüfter an, könne das die Netze schnell überfordern, warnte die BDEW-Sprecherin. Ein Sprecher der Bundesnetzagentur sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Lokale Beeinträchtigungen im Stromnetz, die auf einer hohen Leistungsentnahme beruhen, können seitens der Bundesnetzagentur nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.“ Die Bundesnetzagentur rät ebenfalls von der Nutzung elektronischer Heizgeräte ab: „Es ist angebracht in der aktuellen Situation über Einsparungen beim Gasverbrauch nachzudenken“, sagte der Sprecher. „Strom statt Gas zur Wärmeversorgung zu nutzen ist – auch bei den aktuellen Gaspreisen – wirtschaftlich wenig attraktiv.“ Eine Senkung der Raumtemperatur um wenige Grad hingegen sei geeignet Spareffekte zu erreichen. Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft rät zum Energiesparen. Dies sei neben neuen Gasbezugsquellen und dem Ersatz von Erdgas durch andere Brennstoffe „die zentrale Säule, um unabhängig von Russland zu werden“, sagte die BDEW-Sprecherin. „In fast jedem Haushalt und bei öffentlichen Gebäuden gibt es noch Möglichkeiten Energie einzusparen – zum Beispiel die Badewanne vermeiden, kürzer Duschen oder ein professioneller Heizungscheck.“ Zu Beginn der Heizsaison müsse sich zudem jeder überlegen, ob ein oder zwei Grad weniger Raumtemperatur nicht auch ausreichend seien.

Foto: BDEW (dts)

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