Wolfsburg – Volkswagen-Chef Herbert Diess verteidigt die Strategie seines Konzerns, auf unterschiedliche Fahrassistenten zu setzen. „Kein anderer Autohersteller in Deutschland geht die Software-Entwicklung so konsequent an wie wir“, sagte er der „Zeit“.
Diess zeigt sich zuversichtlich, die Probleme bei der Software-Tochter Cariad in den Griff zu bekommen. Der Plan werde funktionieren. „Ursprünglich wollten wir für alle Marken eine gemeinsame Fahrassistenz entwickeln. Das schaffen wir aber nicht, deswegen wird es jetzt ein paar Jahre lang mehrere verschiedene geben.“ Am Ende führe man alles zusammen. Kritik an der Behäbigkeit des Konzerns wies Diess zurück: „Wir haben immer gesagt, der Umbau zum Software-Unternehmen wird zwei Lebenszyklen dauern. Das sind in unserer Industrie 15 Jahre.“ Sein Ende in Wolfsburg sehe er noch nicht gekommen: „Ich fühle mich jedenfalls pudelwohl.“
Ihn treibe der Gestaltungswille: „Machtstreben ist mir fremd.“ Und weiter: „Mir geht es nicht ums Ego.“ Trotz aller Energie habe Diess die Pandemie stark zugesetzt: „Im ersten Lockdown ging mir das Eingeschlossensein an die Knochen. Im Winter nicht rauszukönnen, Skilaufen, Wandern, das war deprimierend. Das hat auch meine Leistungsfähigkeit beeinträchtigt.“
Foto: Volkswagen-Werk (dts)