Frankfurt/Main – Der in der Öffentlichkeit umstrittene Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bleibt auf dieser Position. Er wurde in der Generalversammlung in Frankfurt von 97 Prozent der knapp 230 Delegierten wiedergewählt, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte.
Der bisherige stellvertretende Bundesvorsitzende Lutz Schreiber wurde ebenfalls mit 97 Prozent in seinem Amt bestätigt. Neu im geschäftsführenden Vorstand sind der bisherige Betriebsratsvorsitzende der DB Cargo AG und Aufsichtsratsmitglied im DB-Konzern Mario Reiß und GDL-Tarifreferent Lars Jedinat. Der bisherige stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Norbert Quitter trat nicht mehr an. „Die DB lässt nichts unversucht, um unsere starke GDL zu schwächen und damit die Rechte der Eisenbahner auszuhebeln“, klagte Weselsky in der Versammlung.
„Schließlich möchte sie viel lieber mit ihren treuen Hausgewerkschaft billige Sanierungstarifverträge schließen.“ Die GDL provozierte in den letzten Jahren mit ihren Streiks wiederholt tagelange Zugausfälle und Unmut unter den Reisenden. Gerade Gewerkschafts-Chef Weselsky sorgte dabei mit seinen heftigen verbalen Angriffen gegen das Bahn-Management für Aufsehen. Mit anderen Gewerkschaften liefert die GDL sich einen Wettbewerb um die Bedeutung im Bahn-Konzern.
Nach eigenen Angaben hat sie mittlerweile fast 40.000 Mitglieder.
Foto: Claus Weselsky (dts)