Berlin – Finanzpolitiker der Berliner Ampel-Koalition haben die angekündigte vorsichtige Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) begrüßt. „Ursachen für die hohen Teuerungsraten sind die hohen, kriegsbedingten Energiepreise und die pandemiebedingten Störungen der Lieferketten, nicht die Geldpolitik der EZB“, sagte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Schrodi, der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).
„Eine schnelle Erhöhung des Leitzinses würde nicht die Inflation bekämpfen, aber der wirtschaftlichen Erholung schaden“, sagte Schrodi. „Die vorsichtige Zinsentscheidung der EZB kommt nicht überraschend und ist Mittel der Geldpolitik, die Inflation zu dämpfen, ohne die wirtschaftliche Erholung nach Corona zu gefährden“, sagte auch der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen, Dieter Janecek, der Redaktion. Auch die FDP begrüßte die Beschlüsse. „Die EZB-Entscheidung ist richtig und überfällig. Die erste Zinserhöhung in über zehn Jahren und das absehbare Ende der Anleihenkäufe zeigen den Weg zurück in die Normalität“, sagte FDP-Finanzsprecher Markus Herbrand.
Die von den Anleihekäufen der EZB entlasteten Euro-Staaten müssten damit aufhören, notwendige Reformen immer weiter in die Zukunft zu verlagern und akute Probleme mit Geld zu überdecken. „Es ist gut, dass dieser Blase nun endlich die Luft abgelassen wird“, sagte Herbrand.
Foto: EZB (dts)