Proteinprodukte

Verbraucherschützer kritisieren Werbung mit Protein-Produkten

Verbraucherschützer fordern einen besseren Schutz vor trickreicher Werbungen bei Protein-Produkten.

„Einige Produkte, die mit ihrem hohen Proteingehalt werben, sind nicht proteinreicher als vergleichbare Lebensmittel ohne solche Werbung. Gleichzeitig sind sie oft teurer als Vergleichsprodukte.“

Dies hat ein Marktcheck des Portals Lebensmittelklarheit der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) ergeben, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben) berichten. Untersucht wurden 59 Protein-Produkte und 57 Vergleichsprodukte. Ob Käse mit „hohem Proteingehalt“, ein „vegetarischer Snack“ oder eine Erdnussbutter als „Proteinquelle“ – der Markt mit Protein-Produkten boomt.

Fast jedes zweite Produkt (46 Prozent) in der Untersuchung wirbt bereits im Produktnamen mit „Protein“ oder „Eiweiß“. Von diesen 27 Produkten hatten wiederum 14 keinen oder nur geringfügig höheren Proteingehalt als Vergleichsprodukte ohne Proteinwerbung, berichtet die Verbraucherzentrale Bundesverband. Hier sei die Werbung mit Protein mehr „Schein als Sein“.

Zudem enthielten 11 Produkte zu viel Salz, 9 Produkte zu viel Fett – und hatten damit auch keine günstigere Nährwertzusammensetzung. Die Mehrheit (86 Prozent) der Proteinprodukte waren zudem teurer als Vergleichsprodukte mit ähnlichem Proteingehalt, aber ohne Protein-Werbung. „Die Proteinversorgung in Deutschland ist vollkommen ausreichend und für die meisten bringt der Verzehr von Protein-Spezialprodukten keinen gesundheitlichen Nutzen.“, sagt Stephanie Wetzel, Koordinatorin des Projekts Lebensmittelklarheit des VZBV. „Tatsächlich sind Käse oder Hülsenfrüchte, die explizit mit ihrem Eiweißgehalt beworben werden, oft nicht proteinreicher als die herkömmlichen Produkte daneben.“

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